Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Christian Kern möchte doch nicht Spitzenkandidat der Sozialdemokraten bei der Europawahl werden. Stattdessen kündigte er überraschend seinen Rückzug aus der Politik an.
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Christian Kern möchte doch nicht Spitzenkandidat der Sozialdemokraten bei der Europawahl werden. Stattdessen kündigte er überraschend seinen Rückzug aus der Politik an.
Als Begründung nannte Kern, dass innenpolitische Spiele es nicht erlaubten, sich auf europäische Politik zu konzentrieren.
"Dieser Zeit ist mein Bedarf nach diesem innenpolitischen Spiel extrem begrenzt, vor allem dann, wenn es auf Dutzenden Intrigen beruht", sagte Kern.
Mitte September war Kern bereits als Parteivorsitzender der SPÖ zurückgetreten und hatte angekündigt, bei der Europawahl anzutreten.
Quereinsteiger in die Politik
Kern war sechs Jahre lang Chef der Österreichischen Bundesbahn, bevor er 2016 den damaligen SPÖ Chef Werner Faymann als Parteichef und Bundeskanzler beerbte. Bei den Parlamentswahlen 2017 wurde er jedoch von ÖVP-Chef Sebastian Kurz als Regierungschef abgelöst. Zweieinhalb Jahre nach seinem Quereinstieg möchte Kern nun wieder in die Wirtschaft zurückkehren.
"Bei gesundem Menschenverstand und in dem Bewusstsein, dass man zwei Hände hat und einen Kopf zum arbeiten, strebst Du diese Sache nicht so an, dass Du sagst das ist mein Lebensmittelpunkt und das muss ich unbedingt machen", so Kern.
Neue Parteichefin soll eigene Akzente setzen
Weiter erklärte Kern, er wolle der Arbeit der neuen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner nicht behindern. Sie müsse die Möglichkeit bekommen eigene Akzente zu setzen.
Auf Seiten der europäischen Sozialdemokraten bewirbt sich derzeit auch der slowakische Kommissionsvizepräsident Marol Sefčovič um die Spitzenkandidatur bei den Wahlen im kommenden Jahr.