Der Bundespräsident wollte bei seinem Staatsbesuch in Griechenland nach vorn blicken. Aber die Geschichte holte den deutschen Gast immer wieder ein.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat während seines Besuchs in Athen, um Verzeihung für die deutschen Verbrechen während der Besatzung im zweiten Weltkrieg gebeten.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte im Vorfeld erklärt, es sei "eine historische Pflicht", von Deutschland Reparationszahlungen zu fordern. "Wir dürfen Differenzen, die wir auch in ferner Vergangenheit hatten, nicht vergessen oder unter den Teppich kehren. Wir müssen gemeinsam und mit gegenseitigem Respekt den Bereich definieren, in dem diese Unstimmigkeiten gemäß dem internationalen Recht, das wir alle respektieren, gelöst werden können," so Tsipras.
Deutschland weist griechische Reparationsforderungen in dreistelliger Milliardenhöhe mit Verweis auf völkerrechtliche Verträge zurück.
Steinmeier besuchte zusammen mit seiner Frau ein ehemaliges Konzentrationslager vor Athen und gedachte der Opfer.
Unsere Korrespondentin Fay Doulgkeri erklärte:
"Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Frage der Kriegsreparationen bei seinem Treffen mit Frank Walter Steinmeier indirekt zum Thema gemacht. Er sagte, dass dieser Besuch eine Chance für einen Neuanfang in den griechisch-deutschen Beziehungen sein kann. Er betonte, dass beide Parteien zusammenarbeiten sollten, um die extremistischen Stimmen zu isolieren."