Euronews sprach mit Kolumbiens Präsidenten Iván Duque über das Nachbarland Venezuela. Das gesamte Interview wird am Freitag Abend ausgestrahlt.
Seit Jahren kämpft Venezuela mit einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Nach Angaben der Vereinen Nationen haben rund 2,3 Millionen Menschen ihr Land verlassen, davon fast 1 Million ins benachbarte Kolumbien. Euronews sprach mit dem kolumbianischen Präsidenten Iván Duque über die Beziehung zu Venezuela. Das gesamte Interview sendet Euronews bei "Global Conversation" am Freitag Abend.
Duque: "Maduro zwingen, die Macht abzugeben"
Iván Duque erklärte: "Der Dialog mit einem Diktator der jeden Tag systematisch Verbrechen begeht, hat bis jetzt zu keinem Ergebnis geführt. Die internationale Gemeinschaft muss ihn dazu zwingen, die Macht abzugeben und einen Übergang einleiten, der Venezolanern hilft, ihre Freiheit zurück zu erlangen."
Ana Lazaro Bosch von Euronews: "Sie sagten einmal, dass Sie eine militärische Intervention befürworten, um ihn abzusetzen."
Duque: Lösung kann nicht militärischer Art sein
Iván Duque: "Ich habe immer das Gegenteil gesagt, dass die Lösung nicht militärischer Art sein sollte. Denn das ist es, was der Diktator immer wollte. Er will ein Schreckgespenst der militärischen Intervention schaffen, um seine Macht aufrecht zu erhalten."
Der autoritär regierende Nicolás Maduro hatte sich zuletzt in umstrittenen Wahlen in seinem Amt bestätigen lassen. Die aussichtsreichsten Oppositionskandidaten sind im Gefängnis oder durften nicht zur Wahl antreten. Maduro hat zudem das Parlament, in dem die Opposition dominiert, entmachtet.
Südamerikanische Staaten fordern finanzielle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft
Wegen staatlicher Repressalien und andauernder Not fliehen immer mehr Menschen in die Nachbarländer. Erst im September hatten sich elf lateinamerikanische Staaten darauf verständigt, weiterhin Migranten aus Venezuela einwandern zu lassen. Sie fordern aber finanzielle Hilfe von der internationalen Gemeinschaft.
Für das laufende Jahr rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einer Inflationsrate von mehr als einer Million Prozent. Aufgrund des Devisenmangels kann das erdölreichste Land der Welt kaum noch Medikamente, Lebensmittel oder andere Dinge des täglichen Bedarfs einführen.