Kommt jetzt die Schlammschlacht? Kramp-Karrenbauer in 14 Bundesländern vorn

Merz, Kramp-Karrenbauer und Spahn zeigen die Reihenfolge ihrer Redebeiträge
Merz, Kramp-Karrenbauer und Spahn zeigen die Reihenfolge ihrer Redebeiträge Copyright REUTERS/Fabian Bimmer
Von Kirsten Ripper mit dpa
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Nur in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern liegt Friedrich Merz in der FORSA-Umfrage vor Annegret Kramp-Karrenbauer.

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Annegret-Kramp-Karrenbauer ist laut der Forsa-Umfrage für RTL in 14 der 16 deutschen Bundesländer beliebter als Friedrich Merz. Die Menschen wurden danach gefragt, wen sie sich als Kanzlerin oder Kanzler wünschen. Die CDU-Generalsekretärin liegt nicht nur im heimatlichen Saarland 29 Prozentpunkte vor Merz. Auch in dessen Herkunftsland Nordrhein-Westfalen wünschen sich 48 Prozent Kramp-Karrenbauer als Kanzlerin - und nur 36 Prozent Friedrich Merz.

Nur in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern liegt Merz vor Kramp-Karrenbauer in der Gunst der Wähler. Allerdings ist des Rennen noch nicht entschieden, denn es ist schwer abzuschätzen, wie sich die 1.000 Delegierten beim CDU-Parteitag in Hamburg am 7. Dezember entscheiden. Sie sind nicht an die Weisungen ihrer Wahlkreise gebunden.

Im Endspurt vor dem Votum wird der Umgangston zwischen Kramp-Karrenbauer und Merz rauer - auch auf der Seite der zuvor sehr um eine versöhnliche Debatte bemühte Favoritin der Kanzlerin. Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte sich im Interview sehr kritisch zu den Vorwürfen von Merz, die CDU habe das Erstarken der AfD mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen. Dies sei  "ein Schlag ins Gesicht für alle in der CDU, die vor Ort und in den Parlamenten seit Jahren gegen ständige Falschinformationen, gegen gezielte Vergiftungen des politischen Klimas, gegen Anfeindungen sowie gegen in Teilen offene Hetze durch die AfD kämpfen und Tag für Tag in der CDU Haltung zeigen", sagte Annegret Kramp-Karrenbauer in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Und weiter: "Das verkennt alle, die in den extrem harten Wahlkämpfen der letzten Jahre um jede Stimme für die CDU und gegen die AfD gekämpft haben."

Merz hatte seiner Partei vorgworfen, die Wahlerfolge der AfD in Bund und Ländern mit einem "ich will jetzt mal etwas zugespitzt sagen - Achselzucken" registriert und sich damit zufrieden gegeben zu haben, selbst so stark zu sein, dass ohne sie nicht regiert werden könne."

In einem Punkt hat sich offenbar der Außenseiter-Kandidat Jens Spahn durchgesetzt. Er hatte angeregt, dass es eine Abstimmung über den Migrationspakt geben solle. Ein solches Votum ist laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) jetzt auf dem CDU-Parteitag geplant.

Am Dienstag debattieren Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn in Böblingen auf der fünften der insgesamt acht Regionalkonferenz wieder miteinander. Ob die drei Bewerber sich dann auch auf der Bühne stärker angehen und jetzt eine Schlammschlacht kommt, bleibt abzuwarten.

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