Verdis "Attila": Tortur für Pferde

Verdis "Attila": Tortur für Pferde
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Von Renate BirkDiego Malcangi
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Ildar Abdrazakow in der Titelrolle, zwei Pferde auf der Bühne

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Tierschützer haben vor der Premiere von "Attila" dagegen protestiert, dass zwei Pferde auf der Bühne mitwirken. Den Kunstschaffenden war das egal.

Unter der Stabführung von Riccardo Chailly und inszeniert von Davide Livermore ist zur Saisoneröffnung der Mailänder Scala Giuseppe Verdis "Attila" aufgeführt worden. In der Titelrolle Ildar Abdrazakow, den Chailly unbedingt haben wollte, wie der Stardirigent erklärt:

"Ohne Sänger auf diesem Niveau wäre diese Opernaufführung nicht möglich gewesen. Ich habe von Anfang an gesagt, Ildar Abdrazakow muss die Titelrolle haben."

Regisseur Davide Livermore sagt, die Oper sei eine Kombination aus allen Kunstformen.

"So feiern wir unsere Kultur, so schaffen wir Erinnerung und Identität. Wir müssen die italienischen Opernhäuser, Theater und Museen wertschätzen. Wir dürfen das Außergewöhnliche nicht verlieren. Sonst leben wir doch nur noch in einer Wikipedia-Welt, wo soll das hinführen."

Tortur für Pferde

Im Vorfeld der Premiere war es zu Protesten gekommen. Livermore wollte eine Marienstatue auf der Bühne in Stücke zerfallen lassen. Diese Idee gab er dann wegen Blasphemievorwürfen auf und ersetzte die Marienstatue durch ein goldenes Kalb.

Proteste gab es auch von Tierschützern: Livermore lässt lebendige Pferde auf der Bühne mitwirken, die Musik Verdis für die Fluchttiere eine Tortur...

"Tiere sind keine Puppen", stand auf dem Plakat der Tierschützer, die vor der Scala demonstrierten. "Schon wieder benutzt die Scala Tiere, diesmal Pferde. Das sind hochsensible Tiere, die vor allem Angst haben. Sie regen sich bei jedem Geräusch auf", sagt ein Tierschützer.

Bejubelte Premiere von Verdis "Attila"
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