Die 16-jährige Greta Thunberg aus Schweden startete mit ihrer "Fridays For Future" - Demonstration weltweit Klimaproteste. Auch in Deutschland gehen vor allem junge Menschen auf die Straßen, um für bessere Klimapolitik zu demonstrieren.
Eine junge Klimaaktivistin erobert seit der Weltklimakonferenz in Kattowitz (COP24) die Politik und Medien. Greta Thunberg ist 16 Jahre alt, kommt aus Schweden und kämpft für eine bessere Klimapolitik und die Einhaltung der festgelegten Klimaziele.
Auf der COP24 rief sie in ihrer Rede eindringlich zum sofortigen Handeln auf: "Sie sagen, dass Sie Ihre Kinder über alles lieben. Und doch stehlen Sie ihre Zukunft. Wir sind nicht hergekommen, um die führenden Weltpolitiker anzubetteln, sich zu kümmern. Wir sind hergekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass Veränderungen kommen, ob es Ihnen gefällt oder nicht."
Greta Thunberg fährt zum Weltwirtschaftsforum in Davos
Nach ihrem Auftritt bei der Weltklimakonferenz wurde die junge Aktivistin zum Weltwirtschaftsforum in Davos eingeladen. Auf die Nachfrage, was sie denn eigentlich genau ändern möchte, antwortete Thunberg: "Alles".
Für einen großen Erfolg hält die 16-jährige Schwedin das diesjährige Weltwirtschaftsforum aber nicht. "Leider glaube ich nicht, dass es ein Erfolg fürs Klima war. Die Leute reden nur und tun nicht, was sie sagen", sagte Thunberg.
Seitdem sie als Klimaaktivistin auftritt, hat Thunberg ihren Lebensstil ihren Forderungen angepasst. Sie unternimmt keine Flugreisen mehr, sondern fährt mit dem Zug. Sie ernährt sich vegetarisch und kauft keine neue Kleidung mehr ein.
Unterwegs ist die 16-jährige immer in Begleitung ihres Vaters, der sie in ihrem Vorhaben unterstützt. Die viele Aufmerksamkeit sei ihr unangenehm, sie möge es nicht im Mittelpunkt zu stehen und gewöhne sich wohl nie daran, sagt Thunberg.
"Wenn ich nicht kämpfen würde, würde ich mich schlecht fühlen. Wenn ich erwachsen bin, will ich zurückschauen können und sagen, ich habe getan, was möglich war."
Fridays For Future auch in vielen deutschen Städten
Auf der ganzen Welt folgen Menschen ihrem Aufruf und gehen unter dem Motto "Fridays For Future" jede Woche auf die Straßen, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Wie auch hier in Berlin.
Luisa Neubauer ist eine der Organisatoren der Proteste in Berlin. Sie sagte: "Wir haben tausende junge Menschen nach Berlin geholt. Die ganzen Leute hier, die gehen nicht zur Schule, die gehen nicht zur Uni, weil heute unsere Zukunft auf dem Spiel steht, wenn die Kohlekommission den Kohleausstieg verhandelt."
Den jungen Menschen ist ihre Zukunft wichtig. Wichtiger, als in die Schule zu gehen. Sie setzen mit ihren Protesten ein Zeichen.
Rifka Uschtrin, eine Schülerin, erklärte: "Ja, ich habe heute Schule geschwänzt. Also man kann eigentlich gar nicht richtig schwänzen sagen. Weil ich finde, Klimawandel ist so ein großes Thema, dass man da auch mal zwei Stunden in der Schule ausfallen lassen kann."
Nicht nur in Berlin, sondern auch in zahlreichen anderen deutschen Städten wie München, Köln und Bremen finden freitags Demonstrationen statt.