Maduro warnt vor Bürgerkrieg - Trump sieht Militärintervention als "Option"

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Von Anne Fleischmann mit dpa
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Der amtierende Staatschef Nicolás Maduro hat vor einem möglichen Bürgerkrieg in Venezuela gewarnt. Er forderte andere Staaten - wie die USA - auf, sich nicht in Venezuelas Angelegenheiten einzumischen.

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Der Machtkampf in Venezuela spitzt sich zu. Präsident Nicolás Maduro ließ ein Ultimatum mehrerer europäischer Staaten, darunter auch Deutschland, bis Sonntag Neuwahlen auszurufen, verstreichen.

Er verlangte, dass sich niemand in die "internen Angelegenheiten Venezuelas einmischt" und warnte in einem Fernsehinterview vor einem möglichen Bürgerkrieg.

Zudem warnte er Donald Trump, dass dieser das Weiße Haus "blutbefleckt" verlassen würde, wenn Trump weiterhin darauf bestehe, eine "schmutzige", imperialistische Verschwörung zum Sturz zu unterstützen.

"Wir akzeptieren keine Ultimaten von irgendjemandem. Es ist, als würde ich der Europäischen Union sagen: "Ich gebe Ihnen sieben Tage Zeit, um die Republik Katalonien anzuerkennen". Internationale Politik kann nicht auf Ultimaten basieren. Das war die Zeit der Imperien und Kolonien", sagte Maduro.

Der ihn interviewende Journalist fragte nach: "Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Situation in Venezuela mit einem Bürgerkrieg endet?"

"Die Leute rüsten sich bereits. Bewaffnen sich auf beruflicher, institutioneller und verfassungsmäßiger Ebene. Wenn du Frieden willst, wie ein altes Sprichwort sagt, dann bereite dich auf den Krieg vor. Ich sage es gerne auf andere Weise: "Wenn du Frieden willst, bereite dich darauf vor, ihn zu verteidigen". Wir bereiten uns darauf vor, das Recht auf Frieden zu verteidigen", antwortete Maduro.

Die USA hatten das Militär dazu aufgefordert, Maduro die Gefolgschaft aufzukündigen, nachdem sich ein Luftwaffengeneral öffentlich von dem Präsidenten lossagte.

US-Präsident Donald Trump hatte in einem Interview mit dem Sender CBS eine Militäroperation in Venezuela als "eine Option, die auf dem Tisch" liege, bezeichnet.

Am Wochenende waren erneut Tausende für den selbst ernannten Interims-Staatschef Juan Guaidó auf die Straßen gegangen. Guaidó wird mittlerweile von vielen Ländern anerkannt. Die USA waren das erste Land, die diesen Schritt machten.

Der nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, schrieb auf Twitter, dass dem Aufruf von Guaidó gefolgt werde und humanitäre Hilfe nach Venezuela geschickt wird.

Maduro hatte in der Vergangenheit Hilfsangebote der USA abgelehnt, da es sich ihm zufolge nur um einen Vorwand für eine militärische Intervention handelte.

Auch Maduro hat internationale Verbündete: Hinter ihm stehen unter anderem Russland, China und die Türkei.

Innenpolitisch stützt er sich vor allem auf das Militär.

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