Präsidentenchaos in Venezuela: Guaidó wirbt um Unterstützung aus dem Ausland

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Von Euronews
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Er sei die bessere Wahl für ausländische Investoren und Kreditgeber – diese Nachricht will der selbsternannte Übergangspräsident Venezuelas vermitteln. Auch seine Anhänger setzen auf Unterstützung aus dem Ausland. Denn die Macht Guaidós ist bisher begrenzt.

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Einige Kilometer von der Pro-Maduro-Demonstration in Venezuelas Hauptstadt Caracas entfernt sind ebenfalls große Menschenmassen auf die Straße gegangen. Sie unterstützen Juan Guaidó, der sich zum Übergangspräsidenten erklärt hat.

"Wir bekommen deutliche Unterstützung aus Europa", freut sich Guaidó. Und er versprach, in den kommenden Stunden werde die Unterstützung noch größer werden.

Für einige Staaten, darunter Russland und China, ist Nicolas Maduro weiterhin offizieller Präsident Venezuelas – unverständlich für viele der notleidenden Bürger.

"In diesem Moment der Pein, des Hungers, des Leidens, den wir durchleben, fordere ich Italiens Regierung und im Speziellen [Vizepremier] Di Maio auf, nach Venezuela zu kommen und sich anzuschauen, wie Kinder vor Hunger sterben", so eine Demonstrantin gegenüber Euronews.

Italiens Regierung ist im Gegensatz zu vielen europäischen Staaten gespalten darüber, welcher Präsident künftig an der Spitze Venezuelas stehen soll. Guaido versucht unterdessen, auch Russland und China davon zu überzeugen, dass er die bessere Wahl für die zukünftigen Beziehungen darstellen würde. Beide Länder haben sich im Rahmen von Investitionen und Krediten in Venezuela engagiert und ein großes Interesse daran, dass sich die Lage im dem Land stabilisiert.

Ein Grund gegen eine deutliche Positionierung einiger europäischer Länder könnte eine geplante Kontaktgruppe unter Federführung der EU sein. Sie hätte möglicherweise größere Erfolgsaussichten bei ihren Bemühungen, wenn die EU als Ganzes ein Stück weit neutraler bliebe.

Auch innerhalb des Landes könnte sich etwas tun. In einem Video bekennt sich ein General des Militärs zum Machtwechsel in Venezuela, wie die Zeitung El Nacional berichtete. Bisher stand das Militär weitgehend auf Seite des bisherigen Präsidenten Maduro. Der Militär stellte sich als Planungschef der Luftwaffe vor und versicherte, dass 90 Prozent der Streitkräfte gegen Maduro seien. Allerdings gibt es in Venezuela spanischen Medienberichten zufolge etwa 2000 Generäle.

Obwohl Hunderttausende in ganz Venezuela protestierten, war zunächst nichts über grö´ßere Zwischenfälle bekannt. Bei den jüngsten Massenprotesten waren nach Medienberichten mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen und rund 850 festgenommen worden.

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