Werbeaktion: "Brexit-Sorgen? Kommen Sie nach Deutschland!"

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Von Euronews
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Die Universitätsklinik Düsseldorf möchte ihren Pflegesektor um 100 Stellen erweitern, doch es herrscht Personalmangel in Deutschland. Mit einem Augenzwinkern startetet die Klinik deshalb eine Werbeaktion für polnisches Personal in Großbritannien.

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Pflege- und Krankenhauspersonal - in Deutschland verzweifelt gesucht. Die Universitätsklinik Düsseldorf stemmt sich mit Kreativität dagegen und versucht im Angesicht des EU-Austritts Großbritanniens, in dem Königreich Interesse zu wecken. In Anzeigen in zwei polnischsprachigen Zeitungen wirbt die Uniklinik gezielt um Mitarbeiter aus der großen polnischen Gemeinde in Großbritannien.

Der Pflegedirektor der Uniklinik, Torsten Rantzsch, erläutert: "Ja, wegen des Brexit, wegen der Sorgen der polnischen Community, davon haben wir erfahren und wollen für das Unternehmnen Universitätsklinikum Düsseldorf eben diese Aktion nutzen. Mit einem Lächeln natürlich, das haben Sie in der Anzeige gesehen, wir werben mit dem besseren Essen, mit dem besseren Wetter, natürlich auch mit der Nähe Richtung Polen, man hat es also nicht so weit nach Hause."

"Kommen Sie nach Deutschland!"

"Brexit-Sorgen? Kommen Sie nach Deutschland!" heißt es in der etwas anderen Stellenanzeige auf deutsch und polnisch. Das Wildern auf fremden Märkten ist laut Rantzsch mit Arbeitnehmervertretern abgesprochen: "Wir haben dazu eine Vereinbarung aufgrund des Streiks im vergangenen Jahr treffen können mit der Gewerkschaft, dass wir hundertvierzig zusätzliche Pflegekräfte hier am Standort aufbauen. Davon haben wir um die 45 bereits rekrutiert und die anderen hundert können wir eben noch einstellen. Bundesweit fehlen um die 70.000 Pflegekräfte in den stationären Einrichtungen. Und hier rede ich nur von den Krankenhäusern."

Anwerbung auch in Spanien

Dabei ist ausländisches Pflegepersonal an deutschen Kliniken eher die Regel als die Ausnahme. Vor einigen Jahren startete die Uniklinik Düsseldorf bereits eine ähnliche Aktion, während der Zuspitzung der Wirtschaftskrise in Spanien. Offenbar mit einigem Erfolg. Krankenschwester Susanna Garcia arbeitet immer noch in der Uniklinik Düsseldorf: "Also, bei mir war es die Arbeitssituation in Spanien. Und ich finde, dass die hier in Deutschland eine Super-Arbeitssituation haben, wo wir einen festen Vertrag haben können, obwohl wir sehr jung sind, und super arbeiten können."

Nach Schätzungen der Bundesregierung hat sich die Zahl ausländischer Pflegekräfte in Deutschland seit 2013 nahezu verdoppelt.

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