Argentinien gedenkt Terror-Opfer: "Die Wunde bleibt offen"

Begleitet von Alarmsirenen haben Menschen in Buenos Aires des Terroranschlags auf ein jüdisches Gemeindezentrum vor 25 Jahren gedacht.
Am 18. Juli 1994 war vor dem AMIA-Zentrum eine Bombe explodiert. 85 Menschen kamen ums Leben, rund 300 weitere wurden verletzt. Argentinien macht die libanesische Miliz Hisbollah für die Tat verantwortlich. Trotz jahrelanger Ermittlungen wurde bislang niemand verurteilt.
Argentinien macht Iran und Hisbollah verantwortlich
Ariel Eichbaum, Präsident des AMIA Zentrums, sagte:
"Wie ist es möglich, dass 25 Jahre später kein einziger Verantwortlicher für dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gefängnis sitzt? Unsere Gemeinde fordert dringend Gerechtigkeit, denn das ist der einzige Weg, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. 25 Jahre sind vergangen und die Wunde bleibt offen, eine Wunde, die ohne Gerechtigkeit nicht heilen kann."
Im Zusammenhang mit dem Anschlag wurde auch gegen mehrere Iraner ermittelt, darunter der 2017 gestorbenen Ex-Präsidenten Akbar Rafsandschani.
"Eine ganze Generation von Argentiniern ist Zeuge der Straflosigkeit und dieses Mangels an Gerechtigkeit. Es hat das ganze Land, unsere Demokratie und jeden einzelnen Argentinier getroffen", sagte Argentiniens Präsident Mauricio Macri.
Mit über 250.000 Mitglieder ist die jüdische Gemeinde in Argentinien die größte in Lateinamerika. Der Angriff auf das AMIA-Zentrum gilt als schlimmster Terroranschlag in der Geschichte des Landes. Zu den Gedenkfeiern werden am Donnerstag auch Vertreter Israels und US-Außenminister Mike Pompeo erwartet.