Amazonas-Brände: Bolsonaro schickt das Militär

Die verheerenden Waldbrände in Brasilien wüten weiter.
73 000 Brände seit Jahresbeginn
Laut brasilianischen Medien wurden seit Jahresbeginn fast 73 000 Feuer registriert. Die Regenwälder im Amazonas sind für den globalen Klimaschutz von hoher Bedeutung: Sie produzieren mehr als 20 Prozent des weltweiten Sauerstoffs.
Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro hat nun den Einsatz von Soldaten im Kampf gegen die Brände angeordnet. Der internationale Druck auf ihn ist immer größer geworden. Bolsonaro verbittet sich allerdings Ratschläge aus dem Ausland.
Freihandelsabkommen in Frage gestellt
In Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron kurzfristig die Brände im Amazonas-Regenwald auf die Tagesordnung des G7-Gipfels gehoben. Er drohte damit, das Freihandelsabkommen der EU mit vier südamerikanischen Mercosur-Staaten zunächst abzulehnen.
Auch die Europäische Union ist alarmiert. Mina Andreeva, Sprecherin der EU-Kommission sagte:
"Die Europäische Kommission ist zutiefst besorgt. Der Amazonas ist der größte Regenwald der Welt, er beherbergt ein Zehntel der Arten der Welt. Deshalb begrüßen wir die Absicht von Präsident Macron, über dieses Thema auf dem G7-Gipfel zu beraten. Es ist richtig, hier von einem Notfall zu sprechen."
Weltweite Proteste
In Peru und Argentinien sind Tausende gegen den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro auf die Straße gegangen. Umweltschützer werfen ihm vor, den Regenwald durch Brandrodungen für Weideflächen zu zerstören.
Weltweit hat es Proteste für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes gegeben. Sie haben sich vor den brasilianischen Botschaften versammelt, so auch in London und Berlin.