Wieder Tränengas und Gummigeschosse in Hongkong: Die Polizei ist erneut mit harter Hand gegen Regierungskritiker vorgegangen.
In Hongkong ist die Polizei erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Es wurden Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt, um die Menge auseinanderzutreiben. Ein Verkehrschaos blieb aus – trotz der Ankündigung der Regierungskritiker, die Infrastruktur mit Straßensperren und Blockaden einem "Stresstest" zu unterziehen.
Britischer Konsulatsmitarbeiter wieder frei
Seit inzwischen drei Monaten protestieren große Teile der Bevölkerung Hongkongs jedes Wochenende gegen den wachsenden Einfluss Pekings auf die Sonderverwaltungszone. Die Menschen fürchten um ihre demokratischen Freiheiten, die sie im Gegensatz zu den Festland-Chinesen noch bis 2047 genießen – zumindest auf dem Papier. Sie fordern freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt der letzten Wochen.
Während es in der 7-Millionen-Einwohner-Stadt wieder zu Ausschreitungen kommt, ist ein zuvor in China festgesetzter Mitarbeiter des britischen Konsulats in Hongkong wieder auf freiem Fuß. Wie die Polizei im südchinesischen Shenzhen mitteilte, lief die 15-tägige Haft für Simon Cheng ab. Der 28-Jährige kann nach Hongkong zurückkehren. Ihm wurde ein Verstoß gegen gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit vorgeworfen.
Hand in Hand gegen Peking
Am Freitagabend hatten 135.000 Teilnehmer eine Menschenkette rund um Hongkong gebildet. Ihr Vorbild: Der sogenannte Baltische Weg. Eine Menschenkette, mit der Bürger Litauens, Lettlands und Estlands vor 30 Jahre gegen die Sowjetunion protestieren.