"Liebende von Modena": Händchen haltende Skelette waren zwei Männer

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Von Alexandra Leistner
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Mittels einer neuen Technik, um Geschlechter von Skeletten festzustellen, fanden Wissenschaftler der Universität Bologna heraus, dass es sich anders als zuvor angenommen, bei den Personen um zwei Männer handelt.

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Bei dem als "Liebespaar von Modena" bekannt gewordenen Skeletten handelt es sich um zwei Männer. Das haben Wissenschaftler der Universität Bologna jetzt mitgeteilt.

Der schlechte Zustand der Skelette hatte es bisher nicht erlaubt, anhand der Knochen die Geschlechter zu identifizieren. Die besondere Art der Bestattung führte aber schnell zu der Hypothese, dass es sich um Mann und Frau handeln müsse.

Der Fund der sterblichen Überreste war 2009 bei Bauarbeiten in Norditalien nahe Modena gemacht worden. Die beiden Skelette wurden im selben Grab abgelegt und hielten sich bei den Händen. Es wird geschätzt, dass sie aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert stammen.

Die Wahrheit über das Paar wurde jetzt durch eine Technik, bei der Proteine auf dem Zahnschmelz analysiert werden, entdeckt. Ihre Analyse veröffentlichte die Forschergruppe unter der Leitung der Universität Bologna im Magazin Scientific Reports.

Andere Bestattungen dieser Art sind bislang nicht bekannt, erklärt Federico Lugli, Forscher an der Universität Bologna und Erstautor der Studie im Unibo Magazin. In denen ihm bekannten Fällen seien es immer ein Mann und eine Frau gewesen, die mit verschlungenen Händen im Grab liegen.

Gegenüber Rai News erklärte Lugli, es könne sich um Liebende, Geschwister, Cousins oder Soldaten handeln, die gemeinsam im Kampf starben. Was die beiden Männer im Grab nahe Modena tatsächlich verband, bleibt bis es weitere Erkenntnisse gibt, wohl ein Rätsel.

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