Wahlen in Österreich: Neuauflage für Bündnis aus ÖVP und FPÖ?
Am Sonntag finden in Österreich die vorgezogenen Nationalratswahlen statt, die nach der sogenannten Ibiza-Affäre und dem Platzen der Regierung aus konservativer ÖVP und rechter FPÖ nötig geworden sind.
Aktuelle Umfragen sehen Sebastians Kurz' ÖVP mit 34 Prozent weit vorn. Offenbar schadet die Affäre um unter fragwürdigen Umständen entsorgte Festplatten der Beliebtheit des Ex-Kanzlers nicht.
Wahl zwischen Pest, Cholera und Ebola
Auch die Freiheitlichen gehen ebenfalls fast unbeschadet aus der Ibiza-Affäre hervor. Die FPÖ liegt in den Umfragen derzeit bei 22 Prozent. Für ein erneutes Bündnis mit der FPÖ unter dem neuen Parteivorsitzenden Norbert Hofer würde es also rein rechnerisch reichen.
Der Politikanalyst Thomas Hofer sagt eine schwierige Koalitionsbildung voraus: "Wenn ich mir seine Optionen zu den möglichen Koalitionen ansehe, sehe ich eine Wahl zwischen Pest, Cholera und vielleicht Ebola. Warum? Wenn er die Koalition mit der Freiheitlichen Partei fortsetzt, sollte es kein inhaltliches Problem sein. Sie müssten ein wenig verhandeln, aber sie könnten sich sicherlich irgendwo treffen. Das Regierungsprogramm liegt auf dem Tisch. Aber das Problem ist, dass Norbert Hofer, der neue Freiheitsparteichef, ihm nicht fünf Jahre Stabilität garantieren kann, und Sebastian Kurz braucht jetzt fünf Jahre, um durchzuregieren .... vorgezogene Wahlen, die er zum dritten Mal auslösen würde, das wäre zu viel für ihn".
Die Sozialdemokraten liegen in den Umfragen 20 Prozent, gefolgt von den Grünen mit rund 13 Prozent.Doch die letzte Großen Koalitionen zwischen ÖVP und SPÖ, die zwischen 2007 und 2017 regierte, war bei den Wählern unbeliebt. Es wird also spannend sein, welche Koalition nach der Wahl an die Macht kommt.