Das Prinzip: Jeder gegen jeden, jeweils 20 Minuten, fünf Duelle pro Abend, quasi wie beim Speeddating. Höhepunkt des Abends war das Duell zwischen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Ex-Innenminister Herbert Kickl von der FPÖ.
Knapp vier Wochen vor der Nationalratswahl in Österreich trafen am Mittwochabend die Spitzenkandidaten der Parteien beim ersten von insgesamt drei TV-Duellen aufeinander.
Das Prinzip: Jeder gegen jeden, jeweils 20 Minuten, fünf Duelle pro Abend, quasi wie beim Speeddating. Viel Zeit blieb da nicht für Details. Grünen-Chef Werner Kogler und Neos-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger nutzen den Schlagabtausch, um Distanz zum abgewählten ÖVP-Kanzler Sesbatian Kurz zu demonstrieren.
Letzterer glänzte beim ersten Duell-Abend durch Abwesenheit und ließ sich durch Ex-Staatssekretärin Karoline Edtstadler ersetzen. Ihr Kontrahent, JETZT-Gründer Peter Pilz, ging sofort in die Offensive, warf dem ÖVP-Chef unter anderem Intransparenz in Sachen Parteispenden vor und forderte eine Erbschaftssteuer zur Finanzierung der Pflege.
Höhepunkt des Abends war das Duell zwischen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Ex-Innenminister Herbert Kickl von der FPÖ. Der redegewaltige Freiheitliche kam als Vertretung von Parteichef Norbert Hofer und drückte das Reizthema Migration in die Debatte.
Herbert Kickl: "Wenn es nämlich um die Zuwanderung, um den Erhalt unserer Kultur, unserer Identität geht, wenns um den Schutz der Heimat geht, Frau Rendi-Wagner, dann muss ich Ihnen sagen, dann dämmert's bei Ihnen nicht."
Herbert Kickl: "Das ist eine gute Frage. Das hat mir noch niemand vorgeworfen, dass wir in der Flüchtlings- und in der Asylfrage nicht .."
Pamela Rendi-Wagner: "Wo haben Sie's gelöst? Welches Rückführungsabkommen haben Sie abgeschlossen?"
Pamela Rendi-Wagner: "Aber Abschiebung ist nicht Rückführung."
Am 29. September wählen die Österreicher ein neues Parlament. Umfragen zeigen, dass Sebastian Kurz mit seiner ÖVP aktuell in Führung liegt.
Grund für die Neuwahl ist der sogenannte "Ibiza-Skandal", ein Videomitschnitt, in dem der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache verfängliche Aussagen über die Vergabe staatlicher Aufträge und die mögliche Wahlkampfhilfe durch eine russische Oligarchin machte. Die Veröffentlichung löste eine Regierungskrise aus. Kanzler Sebastian Kurz sprach sich daraufhin für Neuwahlen aus, auch im Parlament wurde der Regierung aus ÖVP und FPÖ das Vertrauen entzogen.