"Sebastian Kurz' Bewährungsproble": 5 Kommentare zur Österreich-Wahl

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Von Kirsten Ripper
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Die Presseschau nach der Wahl in Österreich dreht sich vor allem um Sebastian Kurz.

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Die "Süddeutsche Zeitung" ist der Meinung: "Sebastian Kurz muss sich neu erfinden". Tobias Zick erklärt im Blatt aus München: "In drei österreichischen Bundesländern regieren ÖVP und Grüne seit Jahren miteinander. Ein solches Bündnis wäre nun auch auf Bundesebene möglich; den Hochrechnungen zufolge auch ohne die liberalen Neos als Dritte im Bunde. Es würde allen Beteiligten große Kompromissbereitschaft und Anstrengung abverlangen; für Kurz selbst allemal anstrengender als eine Wiederauflage mit der FPÖ. Indem er es zumindest ernsthaft versucht, hat er aber die Chance zu beweisen, dass er mehr Wert auf gesellschaftlichen Ausgleich legt als auf den einfachen Weg zur Macht."

"Libération" aus Paris titelt: "Die Österreicher stimmen massiv für Kurz und die Grünen, die extreme Rechte wird abgestraft". Die Zeitung zitiert den Chef der österreichischen Grünen, der einen radikalen Wechsel von Sebastian Kurz fordert.

Nach der Nationalratswahl sieht die Wiener "Die Presse" einen "Trimph für Türkis-Grün". Als Erklärung meint Andreas Pink, es seien die Spesen und nicht der Ibiza-Skandal gewesen, die zum Absturz der FPÖ geführt haben.

"Der Standard" aus Wien sieht "Sebastian Kurz' Bewährungsprobe", und Martin Kotynek schreibt: "Im Wahlkampf haben die Parteien einander nichts geschenkt; doch nun geht es um mehr als ein paar Prozentpunkte. Nun geht es um Österreich. Es liegt einerseits an SPÖ und Grünen, die möglichen Verwundungen des Wahlkampfs zu vergessen und auszuloten, ob eine Zusammenarbeit mit der ÖVP möglich ist. Und andererseits liegt es an Sebastian Kurz. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob er nicht nur ein sehr erfolgreicher Wahlkämpfer, sondern auch ein Staatsmann ist."

Im Münchener Merkur schreibt Mike Schier unter dem Titel "Denkzettel für FPÖ - Kurz steht jetzt vor einer schweren Entscheidung": "Die Frage ist, welche Alternativen sich Kurz wirklich bieten. Eine Koalition mit der SPÖ schließt sich eigentlich aus, schließlich hatte erst die ewige GroKo die FPÖ einst richtig groß gemacht – und Kurz selbst zum radikalen Bruch mit allen ÖVP-Konventionen bewogen. Bleiben die auch in Österreich erstarkten Grünen. Sollte ausgerechnet der junge Hoffnungsträger auch vieler deutscher Konservativer jenes Experiment wagen, vor dem man in Berlin wie München zurückschreckte? Es wäre ohne Frage spannend – allzu wahrscheinlich ist es nicht."

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