Nach schweren Vorwürfen wegen seines Führungsstils ist der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks zurückgetreten.
Nach schweren Vorwürfen wegen seines Führungsstils ist der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks zurückgetreten. Pierre Krähenbühl habe diese Entscheidung getroffen, nachdem der UN-Generelsekretär beschlossen habe, ihn wegen der Vorwürfe zu suspendieren, so dessen Sprecher Stephane Dujarric in New York.
Dujarric rief die Geldgeber dazu auf, dies nicht zum Anlass zu nehmen, die Mittel zu kürzen: "Es ist unerlässlich, dass die Mitgliedsstaaten und andere Partner dem Hilfswerk und seinen Angeboten verpflichtet bleiben. Es ist außerdem entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft die wichtige Arbeit unterstützt, die die Agentur im Bereich Gesundheit, Bildung und humanitäre Hilfe leistet und die wichtig für die Stabilität in einer instabilen Region ist."
Das Palästinenserhilfswerk steht wegen seiner angeschlagenen finanziellen Lage ohnehin unter Druck. 2018 kürzten die USA ihre Zahlungen von 360 auf 60 Millionen Dollar. Zudem hatten die Schweiz, die Niederlande und Belgien ihre finanzielle Unterstützung für das UNRWA nach dem Aufkommen der Vorwürfe gegen Krähenbühl zunächst eingefroren.
Der Schweizer soll an schweren ethischen Verstößen beteiligt gewesen sein, wie es in einem internen Untersuchungsbericht vom Sommer heißt. Unter anderem soll er eine Geliebte eingestellt und bevorzugt behandelt haben. Auch andere Führungskräfte sollen sich persönlich unrechtmäßig bereichert und berechtigte Kritik unterdrückt haben. Krähenbühl bestritt die Vorwürfe.