Neuer Ministerpräsident Hassan Diab im Libanon vor großen Aufgaben

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Vorgänger Saad Hariri hatte Ende Oktober seinen Rücktritt als Ministerpräsident eingereicht.

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Hassan Diab soll den Libanon aus der politischen Krise führen. Der ehemalige Bildungsminister wurde von Staatspräsident Michel Aoun mit der Regierungsbildung beauftragt. Viele Menschen im Libanon haben das Vertrauen in die Politik verloren, Diab zeigt dafür Verständnis.

„Es ist ihr gutes Recht zu protestieren. Die Demonstranten leiden seit Jahren, wir werden uns um all die Probleme kümmern, die sie auf die Straße treiben, sie haben zu einhundert Prozent recht. Wir brauchen den Willen und die passende Regierung, um dies zu tun“, so Diab.

„Keinen Sunniten auswählen, nur um einen Sunniten auszuwählen“

Saad Hariri hatte Ende Oktober seinen Rücktritt als Ministerpräsident eingereicht, die Demonstranten warfen seiner Regierung Korruption und eine verfehlte Wirtschaftspolitik vor. Diab gehört keiner Partei an, der promovierte Informatiker ist Vizepräsident der Amerikanischen Hochschule in Beirut. Unterstützt wird der Sunnit unter anderem von der schiitischen Hisbollah und der christlichen Partei CPL.

„Das Land steht am Rande des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruchs", sagt eine Frau. „Wir brauchen jemanden, der eine starke Vision hat, um das Land auf den richtigen Weg zu bringen. Der Präsident sollte keinen Sunniten auswählen, nur um einen Sunniten auszuwählen", meint sie.

Das Amt des Ministerpräsidenten wird im Libanon seit dem Ende des Bürgerkrieges im Jahr 1990 stets mit einem sunnitischen Muslim besetzt. Parlamentspräsident Nabih Berri ist Schiit und Staatsoberhaupt Aoun christlichen Glaubens.

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