Ungarn verstaatlicht "Babyfabriken"

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Von Nóra ShenoudaAnja Bencze
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Nach Steuerbegünstigungen und Darlehen für junge Familien soll nun auch die künstliche Befruchtung staatlich gefördert werden. Sechs private Kinderwunschkliniken wurden seit Dezember vom Staat aufgekauft,

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**Ungarn hat ein Demografieproblem, die Bevölkerung schrumpft. Um die Geburtenrate anzukurbeln, greift die Regierung unter Viktor Orban zu immer radikaleren Methoden. **

Nach Steuerbegünstigungen und Darlehen für junge Familien soll nun auch die künstliche Befruchtung staatlich gefördert werden. Sechs private Kinderwunschkliniken wurden seit Dezember vom Staat aufgekauft,

Ober besser gesagt, vom Markt genommen, wie Orban bei der offiziellen Ankündigung erklärte. Die Fruchtbarkeitsbehandlung werde künftig kein marktorientierte Dienstleistung, sondern ein kostenloser Service sein.

Euronews-Korrespondentin Nora Shenouda berichtet, die Übernahme der 6 Kliniken erfolge offenbar einvernehmlich. "Wie wir aus anonymer Quelle erfahren haben, wollten die Betreiber ihre Einrichtungen ohnehin verkaufen. "

Vom Staat gratis produzierte Babys, für viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch eine gute Nachricht. Dennoch stößt die Maßnahme auf Kritik. "Wir wissen leider, dass der Staat kein guter Verwalter ist", warnt der Gesundheitsexperte Zsombor Kunetz. "Die Qualität der Dienstleistungen öffentlicher Einrichtungen ist in der Regel schlechter als die der privaten."

Andere befürchten, dass die Verstaatlichung aus politischem Kalkül geschieht. Weil die Regierung von Viktor Orban keine Zuwanderung will, sollen ungarische Paare mehr Kinder bekommen.

Mindestens 4000 Babys sollen bis 2022 in den verstaatlichten Kinderwunschkliniken auf die Welt kommen.

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