In den vergangenen Jahren gingen große Teile des ungarischen Staatseigentums an enge Freunde von Orban und Fidesz.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban steht innenpolitisch in der Kritik. Die Opposition bezichtigt ihn und seine Regierungspartei Fidesz der Vetternwirtschaft.
In den vergangenen Jahren gingen große Teile des ungarischen Staatseigentums an enge Freunde von Orban und Fidesz.
"Scheinbauern" werden bevorzugt
Viele Landwirte, darunter Schäfer im Osten von Ungarn, sagen, dass die Enteignung von Ländereien ihre Existenzgrundlage gefährdet. So auch Zsigmond Mavranyi:
"Die Freunde der Fidesz-Partei haben leider das Land bekommen..diese sogenannten Scheinbauern. Und wir, die echten Bauern, wir bekamen nichts."
Vorwurf: Subventionen gehen an Oligarchen
80 Prozent des Nettoeinkommens, das ungarische Bauern bekommen, seien europäische Subventionen. Je größer die gepachtete oder gekaufte Fläche ist, umso mehr Gelder würden ihnen von Oligarchen in der Region auch wieder genommen, sagt der ehemalige Agrar-Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium György Rasko:
"In Ungarn ist Vetternwirtschaft nichts Ungewöhnliches. Es gibt Freunde des Ministerpräsidenten, die..na ja..in positiver Weise benachteiligt wurden, würde ich sagen. Sie können sich diversen Fonds bedienen."
Gelder gehen an die Reichen
Die Orban-Regierung weist diese Vorwürfe zurück. Man betont, die Bauern in Ungarn müssten sich wirtschaftlich besser aufstellen, damit sie mit Westeuropa mithalten können.
Die großflächigen Landreformen in Ungarn führen dazu, dass die Reichen immer reicher werden, während kleine und mittlere Familienbetriebe ums Überleben kämpfen. Eine neue Generation von Oligarchen entsteht - Menschen, die Premierminister Orban nahe stehen.