Seit August 2018 ist der slowenische Premier Marjan Sarec im Amt, jetzt hofft er auf vorgezogene Wahlen.
Der slowenische Ministerpräsident Marjan Sarec hat seinen Rücktritt angekündigt und sich für Neuwahlen ausgesprochen. Seit rund eineinhalb Jahren steht der einstige Schauspieler und Komiker an der Spitze einer Minderheitsregierung. Sie besteht aus insgesamt fünf Parteien der Mitte und des linken Spektrums.
"Die Leute fragen mich eine Menge Dinge: 'Bitte, Herr Ministerpräsident, machen Sie dies, lösen Sie das...' Und natürlich pflichte ich ihnen bei, aber ich schaffe es mit dieser Regierung nicht, all die Wünsche und Vorschläge Realität werden zu lassen", so Sarec.
Spannungen auf allen Ebenen
Mit seinem Rücktritt folgt er Finanzminister Andrej Bertoncelj, der kurz zuvor seinen Hut genommen hatte. Die Koalition galt von Beginn an als wenig stabil. Zudem schwand die Unterstützung seitens der Partei "Die Linke", wodurch dem Regierungsbündnis die Mehrheit im Parlament fehlte.
Wie es jetzt weitergeht, darüber entscheidet Staatspräsident Borut Pahor. Er hat nun 30 Tage Zeit, um mit den Vertretern der einzelnen Parteien Gespräche zu führen. Dabei lotet er aus, inwieweit die Bildung einer anderen Koalition realistisch ist oder ob tatsächlich Neuwahlen angesetzt werden sollten.