Nach einer weiteren Krisensitzung in Genf kam die Erklärung der Weltgesundheitsorganisation.
An diesem Donnerstagabend hat die Weltgesundheitsorganisation den weltweiten Notstand wegen des neuartigen Coronavirus 2019-nCoV erklärt, der im Dezember 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan ausgebrochen war.
Offiziellen chinesischen Angaben zufolge sind inzwischen 212 Menschen in China an dem neuen Virus gestorben. Allein an diesem Donnerstag gab es 42 Tote in der Region Hubei, in der die Stadt Wuhan liegt.
Die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus 2019-nCoV hat mittlerweile die weltweiten Fälle bei der Sars-Pandemie vor 17 Jahren übertroffen. Mit 317 neuen Erkrankungen, die die Behörden der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina am Donnerstag berichteten, kletterte die Gesamtzahl weltweit auf mehr als 8100.
An dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) waren 2002/2003 nach Auskunft der Weltgesundheitsorganisation 8096 Menschen erkrankt und 774 gestorben.
Mit der ersten Erkrankung in Tibet sind nun in allen Regionen und Provinzen Chinas Infektionen nachgewiesen. Der Anstieg ist rasant. Vor zwei Wochen waren erst 40 Fälle gezählt worden. Der Höhepunkt der Epidemie wird frühestens in einer Woche erwartet.
Außerhalb der Volksrepublik sind in rund 20 Ländern mehr als 100 Infektionen gezählt worden. In Deutschland gibt es bislang fünf bestätigte Fälle, in Frankreich fünf, in Italien zwei und in Finnland einen.
Quarantäne in Rheinland-Pfalz und Südfrankreich
Berlin plant eine Rückholaktion für deutsche Staatsbürger aus der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan. Der Flug war zunächst für Samstag geplant. Sicher war das aber auch am Donnerstag noch nicht. Die Teilnahme ist freiwillig. Nach bisherigen Schätzungen geht es um rund 90 Deutsche. Die Rückkehrer sollen 14 Tage lang auf dem Luftwaffenstützpunkt Germersheim in Rheinland-Pfalz in Quarantäne.
Die etwa 200 Franzosen, die schon vor den Deutschen ausgeflogen werden und am Freitag in Europa ankommen sollen, werden in einer Ferienunterkunft bei Marseille in Südfrankreich untergebracht und ebenfalls isoliert.