Keine Partei in Irland liegt wirklich vorn, eine Regierungsbildung erscheint schwierig.
Einige sprechen von einem unglaublichen Ergebnis. Bei der Parlamentswahl in Irland hat die linke Sinn Fein - einst politischer Arm der Terrororganisation IRA - ersten Wählernachbefragungen zufolge deutlich aufgeholt. Drei Parteien liegen bei 22 Prozent. Die liberal-konservative Fine Gael von Regierungschef Leo Varadkar (41) und die konservative Fianna Fail des Herausforderers Michael Martin (59) mussten beide Stimmen einbüßen.
Da das irische Wahlsystem sehr kompliziert ist, wird erst für Sonntagnachmittag mit dem Ergebnis des Urnengangs von diesem Samstag gerechnet.
Ob Leo Varadkar, der seit 2017 Premierminister ist und in den vergangenen Monaten vor allem mit Brexit-Verhandlungen beschäftigt war, Ministerpräsident bleibt, ist unsicher. Es deutete sich eine schwierige Regierungsbildung an.
Es ist kaum vorstellbar, wer mit wem in einer Koalition regieren will. Die bèrgerlichen Parteien haben bisher eine Zuammenarbeit mit Sinn Fein kategorisch ausgeschlossen. Sinn Fein hat wohl offenbar von Stimmen unzufriedener junger Wähler profitiert. Die Wirtschaftsdaten Irlands sehen positiv aus, aber offenbar fühlen sich viele abgehängt.