150 Coronavirus-Fälle in Italien - Züge dürfen doch durch Österreich

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Zwei Frauen aus Deutschland wurden mit Fieber und Husten am Brenner aus einem Zug geholt. In Italen sind 152 Coronavirus-Fälle bekannt, drei Menschen waren daran gestorben.

Jetzt mehr als 150 Infektionen in Italien

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Die Fallzahl der an Coronavirus Erkrankten ist in Italien über das Wochenende überraschend stark gestiegen. Bis zum Sonntagabend waren es mehr laut Angaben des italienischen Zivilschutzes 152 Fälle. Zum Vergleich: In Deutschland wurden lediglich 16, aus Frankreich 12 Fälle gemeldet.

Am stärksten betroffen war am Sonntag die wirtschaftsstarke Lombardei mit rund 90 Fällen. Es folgte Venetien mit mindestens 25 Infizierten, darunter zwei in Venedig, so Regionalpräsident Luca Zaia. Auch im Piemont, in der Emilia-Romagna und in Rom hatten sich Menschen angesteckt. Drei Infizierte waren bis Sonntagabend gestorben, zwei Dutzend lagen auf Intensivstationen.

Österreich lässt Züge doch wieder durch

Laut österreichischen Medien wurde ein Zug am Brenner gestoppt, weil an Bord zwei Passagiere mit Fieber waren. Gegenüber Oe24 bestätigten die österreichischen Behörden den Vorfall. Die beiden Coronavirus-Verdachtsfälle sind laut der Agentur APA Frauen aus Deutschland, die stark husteten. Doch die Verdachtsfälle haben sich nicht bestätigt.

Wegen der Verdachtsfällt wurde der Zugverkehr über den Brenner zwischen Italien und Österreich einige Stunden gestoppt. Zunächst hatte es geheißen, der gesamte Zugverkehr zwischen Italien und Österreiche sei eingestellt worden. In der Nach zum Montag kam dann die Entwarnung: Österreich lässt die Züge aus Italien wieder durch.

Sperrzonen in Italien

Mit einer Sperrzone will Italien die Ausbreitung des Coronavirus stoppen. Betroffen ist die Provinz Lodi südöstlich von Mailand, wo rund 50.000 Menschen leben, sowie die Stadt Vo in Venetien mit rund 3.000 Einwohnern.

Zunächst sollten Sicherheitskräfte die Gebiete abriegeln. Wer versuche, die Absperrungen zu umgehen, dem drohe strafrechtliche Verfolgung. Ziel sei der Schutz der italienischen Bevölkerung, so Ministerpräsident Giuseppe Conte am Wochenende:

"Die Gebiete, von denen der Virus ausgegangen ist, werden gesperrt: Niemand darf hinein oder heraus. Von Fall zu Fall kann über eine Sondererlaubnis entschieden werden."

Große Städte sollen verschont bleiben

Covid-19 soll auf keinen Fall auf die Wirtschaftsmetropole Mailand übergreifen.

"Wir sind nicht unvorbereitet, aber wahr ist auch, dass keiner von uns weiß, wie sich die Lage entwickeln wird", so Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala.

Wie sollen sich Italien-Reisende verhalten?

Das Robert-Koch-Institut erklärte am Sonntag, Reisende aus den betroffenen italienischen Regionen, die innerhalb von 14 Tagen nach der Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot hätten, sollten einen Arzt informieren.

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte wollte die offenen Grenzen der Schengen-Zone nicht antasten.

Karneval in Venedig abgebrochen

Der Karneval in Venedig wurde am Sonntagabend vorsichtshalber abgebrochen, Sportveranstaltungen abgesagt. Museen und Schulen sollen in der gesamten Region Venetien bis zum 1. März geschlossen bleiben, so die Behörden. Der Karneval hätte eigentlich noch bis einschließlich Dienstag laufen sollen.

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