Spahn rechnet mit Coronaepidemie in Deutschland

Spahn rechnet mit Coronaepidemie in Deutschland
Copyright Quelle: AP
Copyright Quelle: AP
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

„Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob unsere bisherige Strategie, das Virus einzugrenzen und Infektionsketten zu beenden, auch weiterhin aufgeht“, so Spahn.

WERBUNG

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit einer Coronaepidemie in Deutschland. Er forderte die Gesundheitsminister der Länder auf, die Pandemiepläne zu aktualisieren und ein mögliches Inkraftsetzen vorzubereiten.

Das Robert-Koch-Institut hatte zuvor mitgeteilt, die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland sei derzeit gering bis mäßig.

„Am Beginn einer Coronaepidemie in Deutschland“

„Wir befinden uns am Beginn einer Coronaepidemie in Deutschland. Die neuen Fälle in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind dafür ein weiteres Zeichen. Die Infektionsketten sind teilweise - und das ist die neue Qualität - nicht nachzuvollziehen“, sagte Spahn. „Vor diesem Hintergrund ist es fraglich, ob unsere bisherige Strategie, das Virus einzugrenzen und Infektionsketten zu beenden, auch weiterhin aufgeht. Deswegen komme ich immer mehr zu der Überzeugung: Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Epidemie an Deutschland vorbeigeht, wird sich nicht erfüllen und nicht ergeben“, so der deutsche Gesundheitsminister.

In Rheinland-Pfalz gibt es inzwischen auch einen Ansteckungsfall. Es handele sich um einen Soldaten, der im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz behandelt werde, teilte die Bundeswehr am Mittwoch mit.

Auch in Baden-Württemberg hat sich ein weiterer Mann mit dem Coronavirus infiziert. Der 32-Jährige aus dem Landkreis Rottweil sei aus dem Risikogebiet in Italien eingereist und habe keine Verbindungen zu den bislang gemeldeten drei Patienten im Südwesten, so das Gesundheitsministerium in Stuttgart

Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus müsse mit einem Import weiterer Fälle nach Deutschland gerechnet werden. Zu dieser Einschätzung kommt das Robert-Koch-Institut.

Wie gehen die Menschen mit der Lage um? Eine Frau sagt: „Unser Chef hat uns jetzt in die Apotheke geschickt, weil wir uns da jetzt schon auch Sorgen mitunter machen und ja... Es ist schon ein bisschen beängstigend. Einerseits denkt man sich: Ok, das ist Panikmache, andererseits macht man sich da schon auch Sorgen, ja.“

„Ich denke mal, man muss gucken, dass man seine Abwehrkräfte hochhält und ansonsten wird das kommen“, meint ein Mann. Und ein anderer sagt: „Eigentlich meide ich hier jetzt solche Ansammlungen. Aber ansonsten weiß ich nicht, muss man mal warten, was kommt.“

Erkrankter in NRW muss beatmet werden

In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg waren zuvor ebenso neue Ansteckungsfälle gemeldet worden: Im Kreis Heinsberg handelt es sich um ein Ehepaar, der Mann muss künstlich beatmet werden, er leidet unter einer schweren Lungenentzündung. Ob sich die beiden Kinder des Paares angesteckt haben, ist noch nicht bekannt. Da die Erkrankten unter anderem an einer Karnevalssitzung teilnahmen und die Frau als Kindergärtnerin tätig ist, könnten sie weitere Personen angesteckt haben.

Das Universitätskrankenhaus Tübingen meldete zwei neue Coronafälle in Baden-Württemberg, zuvor wurde bereits bekannt, dass zudem eine Person im Kreis Göppingen infiziert ist.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kampf gegen Panik und Klagen der festsitzenden Touristen auf Teneriffa

Drei Deutsche wegen Spionage für China festgenommen

"Alles für Deutschland": Höcke wegen Nazi-Parole vor Gericht