Coronavirus: Spahn betont Bedeutung der Ausbreitungsgeschwindigkeit

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Das Coronavirus-Risiko in Deutschland wurde von gering auf mäßig heraufgestuft.

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Die Lage des Coronavirus in Deutschland bleibt weiterhin dynamisch. Daher ist eine tägliche, aktuelle Risikoeinschätzung notwendig. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, gab am Montag bekannt, dass die Risikoeinschätzung von „gering“ auf „mäßig“ umgestellt worden sei. Bis dahin wurden in Deutschland 150 nachgewiesene Fälle in zehn Bundesländern registriert.

Auf einer Pressekonferenz betonte Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter des Instituts der Charité Berlin, dass es sich beim Coronavirus dennoch um eine milde Erkrankung, ähnlich einer Erkältung handelt. Es gehe also weit weniger um Sorgen, die individuelle Krankheitsfälle betreffen, als um die Gesellschaft und die Kapazitäten des Medizinsystems.

Gesundheitsminister Jens Spahn bestätigte, dass das Virus das deutsche Gesundheitssystem unter Stress setzen wird. In welchem Ausmaß das jedoch der Fall sein wird, hänge ganz besonders von der Geschwindigkeit der Ausbreitung ab. Um diese zu verlangsamen „wird der Alltag in Deutschland ein Stück weit eingeschränkt sein müssen“, so Spahn. Das betreffe insbesondere Großveranstaltungen. Auch sei es ratsam Kinder nach einem Urlaub in betroffenen Gebieten wie Norditalien zwei Wochen lang nicht in den Kindergarten zu schicken, „um Infektionsketten zu unterbrechen“.

Auch Prof. Egbert Tannich, Vorstandsvorsitzender des Bernhard-Nocht-Instituts, beurteilt die tatsächlichen Symptome des Coronavirus auf der Pressekonferenz als eher mild. Die Symptome seien aber nicht spezifisch. So können beispielsweise Symptome wie Halskratzen oder leichtes Fieber auftreten, die aber auch „innerhalb von 2 bis 3 Tagen verschwinden können“. Allerdings muss man zum derzeitigen Zeitpunkt bei diesen Symptomen noch davon ausgehen, dass es sich nicht um ein Coronavirus handelt.

Coronarvirus PK

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Publiée par Euronews Deutsch sur Lundi 2 mars 2020

Eine kleinere Zahl von Betroffenen weist hingegen eine längere Phase von Symptomen auf, die bis hin zu einer Lungenentzündung führen können. Diese gelte es im Auge zu behalten. Die vorhandenen Testmöglichkeiten in Deutschland seien „sehr gut und spezifisch für das neue Coronavirus“, so Tannich.

Das Niesen in die Ellenbeuge und das gründliche Händewaschen sind derzeit die wichtigsten Schutzmaßnahmen, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden, da sich das Virus über Tröpfcheninfektionen verbreitet, so Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Charité Berlin. Um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und zu reduzieren sei es außerdem ratsam, allgemein mehr Abstand zu Mitmenschen zu wahren.

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