Die Lage an der griechisch-türkischen Grenze ist angespannt. Die türkische Seite spricht von einem toten Migranten, Athen weist das als Fake News zurück.
Berichte über toten Migranten
Angespannte Lage an der griechisch-türkischen Grenze. Griechische Sicherheitskräfte versuchen weiter, die Migranten am Übertreten der Grenze zu hindern. Inzwischen gibt es Berichte von verletzten und einem toten Migranten.
Euronews-Reporter Ioannis Karagiorgas ist vor Ort. Er berichtet: "Wir sind in Kastanies nur wenige Meter vom Grenzzaun entfernt. Hinter mir zahlreiche griechische Polizisten und Soldaten, außerdem Gruppen von Migranten, die heute früh etwa anderthalb Stunden lang Steine und Tränengas auf die griechische Seite warfen. Die Polizei hat Tränengas eingesetzt, ebenso Blendgranaten und Wasserwerfer, um die Menschen zu zerstreuen."
Auch Migranten sollen mit Tränengas ausgerüstet sein
Bilder, veröffentlicht von der griechischen Regierung, sollen türkische Polizisten zeigen, die Tränengas in Richtung Griechenland feuern. Griechische Sicherheitskräfte sagen, auch einige Migranten seien mit Tränengas ausgerüstet.
Türkische Behörden wiederum veröffentlichten Bilder, die von griechischen Grenzern verletzte Migranten zeigen sollen.
Die Regierung der Provinz Edirne teilte mit, griechische Polizisten und Grenzer hätten das Feuer auf Migranten in der Zone zwischen den jeweiligen Grenzposten eröffnet. Sie hätten Gaskanister, Gummigeschosse und scharfe Munition eingesetzt. Sechs Männer seien verletzt worden, einer von ihnen sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Toter Migrant? Griechenland spricht von "Fake News"
Griechenland weist das zurück. Regierungssprecher Petsas sagte: "Die türkische Seite erfindet und verbreitet Fake News über unser Land. Eine weitere Fake News ist die Nachricht über angeblich durch griechisches Feuer Verletzte. Ich weise das kategorisch zurück."
Ein Team der Nachrichtenagentur AP hat in einem Krankenhaus in Edirne diese Männer gefilmt. Es soll sich um Migranten handeln, die von griechischen Polizisten verletzt wurden. Laut den UN warten auf türkischer Seite Tausende Migranten darauf, in die EU zu gelangen.
Die EU-Kommission kündigte an, Griechenland in der angespannten Migrationslage mit einem Sechs-Punkte-Plan zu helfen. Die Innenminister der 27 EU-Staaten berieten in Brüssel über geeignete Maßnahmen zum Schutz der europäischen Außengrenze.