Die EU-Kommission will bei der Einfuhr von medizinischer Ausrüstung aus Nicht-EU-Ländern vorläufig die Steuern und Abgaben streichen.
Die EU-Kommission will in der Corona-Krise bei der Einfuhr von medizinischer Ausrüstung aus Nicht-EU-Ländern vorläufig die Steuern und Abgaben streichen. In der Krise bräuchten Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern besonders viele Beatmungsgeräte, Masken oder Handschuhe. Dadurch würden diese Produkte teurer. Jetzt müsse man pragmatisch handeln, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen:
Die Regel sei zunächst auf vier Monate ausgelegt, könne aber verlängert werden. Als Beispiel nannte von der Leyen Gesichtsmasken aus China. Darauf fielen normalerweise Zollgebühren in Höhe von 12 Prozent an, hinzu kämen - in Italien etwa 22 Prozent - Mehrwertsteuern. Somit seien diese Schutzmasken künftig ein Drittel günstiger.
Die EU-Staaten arbeiten derzeit an einer gemeinsamen Erklärung, Sanktionen aus humanitären Gründen zu lockern. In einer Videokonferenz der EU-Außenminister sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, dass eine Ausbreitung des Coronavirus in Afrika verheerende Folgen hätte.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) appellierte an alle Regierungen, in der Corona-Krise auch Flüchtlingen, Migranten, Obdachlosen und Menschen ohne Krankenversicherung Zugang zu medizinischen Diensten zu geben. Sie müssten sich auf das Virus testen lassen können, auch, wenn sie die Kosten dafür nicht selbst tragen können. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, alle Länder sollten finanzielle Barrieren abbauen:
In vielen ärmeren Ländern müssen die Bürger für jede ärztliche Leistung aus der eigenen Tasche zahlen. In den USA haben Millionen Menschen keine Krankenversicherung, weil sie es sich nicht leisten können. Regierungen müssten Kliniken und Praxen, die Gebühren erlassen, finanziell unterstützen, verlangte Tedros.
Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) ist die durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöste Rezession "viel schlimmer" als die weltweite Rezession von 2008. IWF-Chefin Kristalina Georgieva sieht sich totzdem gut vorbereitet:
Laut Georgieva hätten sich bereits insgesamt 90 Länder an den IWF gewandt und um eine Notfinanzierung gebeten.