Nach Aufregung: Sanofi versichert, möglicher Corona-Impfstoff ist für alle da

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Mit der Aussage, die USA hätten ein Vorrecht bei der Bestellung eines möglichen Corona-Impfstoffs, hat der Pharmakonzern Sanofi für Aufregung gesorgt. Nun stellte er klar: das Mittel, sollte es denn kommen, werde für alle sein. In Richtung EU ging die Kritik, langsamer als die USA zu sein.

"USA haben viel getan"

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Der französische Pharmahersteller Sanofi Pasteur gehört zu den Unternehmen, die derzeit an einem Corona-Impfstoff arbeiten. Nun hat der Konzern für Aufregung gesorgt.

In einem Interview sagte Generaldirektor Paul Hudson, die USA hätten das Recht für die größte Vorbestellung, da sie die Forschung als erste unterstützt hätten.

Nach wütenden Reaktionen aus Paris und Brüssel ruderte Sanofi zurück: ein künftiger Impfstoff werde allen zur Verfügung stehen, egal, welcher Nationalität.

In Richtung der EU sagte Sanofi-Präsident Olivier Bogillot: "Es geht nicht darum, einem Impfstoff Priorität zu geben, aber die USA haben in den vergangenen Wochen viel getan haben, um die Zulassungsverfahren zu beschleunigen, sie haben uns Geld gegeben und für Produktionskapazitäten gesorgt. Und wir fordern die EU noch einmal auf, dasselbe zu tun, damit wir die Zulassung auf europäischer Ebene ebenfalls beschleunigen können und den Impfstoff in derselben Zeit haben."

"Das Mittel ist für alle in Frankreich, Europa und auf dem Planeten"

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Veran wandte sich mit deutlichen Worten an die Öffentlichkeit - und an Sanofi.

"Die Frage ist nicht, wer wird den Impfstoff bekommen, die Frage ist, wer bekommt ihn zuerst. Und ich garantiere Ihnen, sobald wir eine Impfung haben, werden wir alles tun, was notwendig ist, damit die Franzosen und die Europäer ihn bekommen und dass natürlich aus Solidarität der gesamte Planet ihn bekommt."

Die EU hielt jüngst eine Geberkonferenz ab, um Mittel für die Impfstoffforschung zu sammeln und um für internationale Kooperation zu werben. Gerade die Zusammenarbeit sei wichtig, so Kommissionssprecher Stefan de Keersmaecker.

"Solidarität und Koordination sind die wirksamste und sicherste Antwort auf Covid-19. Ein Impfstoff gegen Covid-19 sollte ein globales öffentliches Gut sein und der Zugang dazu muss gerecht und universell sein."

Antikörpertest zugelassen

In einem weniger kontroversen Fall ist ein Antikörpertest in der EU, Großritannien und den USA zugelassen worden.

Das Pharmaunternehmen Roche hat einen Test entwickelt, der zeigen soll, ob jemand bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen ist.

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