Der Brasilianer gibt an, er wolle seinen Posten als Chef der Welthandelsorganisation WTO aus persönlichen Gründen aufgeben.
Der Chef der krisengeplagten Welthandelsorganisation will von seinem Amt zurücktreten. Wie Roberto Azevêdo den Mitgliedsländern in Genf mitteilte, stelle er seinen Posten nach sieben Jahren im Amt am 31. August aus familiären Gründen zur Verfügung. Eigentlich wäre die zweite Amtszeit des Brasilianers noch ein Jahr länger gelaufen. In den kommenden Monaten sei ausreichend Zeit, einen oder eine Nachfolgerin zu finden, so Azevêdo.
Azevedo ist ein brasiianischer Diplomat, erhat in Brasilia Elektrotechnik studiert und war vor seiner Zeit bei der WTO im Außenministerium seines Landes mit Wirtschaftspolitik befasst. Er betonte, er wolle nicht in die Politik gehen.
WTO ist durch Blockadehaltung der USA geschwächt
Die Welthandelsorganisation steckt seit Monaten in einer tiefen Krise. Die Berufungsinstanz der WTO, die bei Handelsstreitigkeiten schlichten soll, ist lahmgelegt, da die USA die Ernennung neuer Richter für das Gremium blockieren. Washington wirft der WTO vor, China zu begünstigen und verlangt tiefgreifende Reformen. Auf Kompromissvorschläge, die die Mehrheit der 164 Mitgliedsländer unterstützen, ging Washington bisher nicht ein.