Covid-19 in der Ukraine - eine Ärztin berichtet: "Wir haben nichts"

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Copyright Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Ronald Krams
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Die Ärzte in der Ukraine kämpfen unter erbärmlichen Bedingungen gegen das Coronavirus. Es fehlt an Medikamenten und technischer Ausrüstung für die Behandlung der Patienten, 18.000 Fälle sind gemeldet.

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Die Ärzte in der Ukraine kämpfen unter erbärmlichen Bedingungen gegen das Coronavirus. Es fehlt an Medikamenten und technischer Ausrüstung für die Behandlung der Patienten, 18.000 Fälle sind gemeldet.

Eine von Korruption geplagte und durch den Bürgerkrieg geschwächte Wirtschaft hat das Gesundheitssystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

Notärztin Svetlana Padynich arbeitet im Krankenhaus von Czernowitz in 12-Stunden-Schichten:

"Es gibt nicht genug Schutz. Diese Masken haben nur Schutzstufe FFP2. Das ist alles, was wir haben. Fast alle der Einweg- und Mehrwegoveralls, fast alles wurde von Freiwilligen zur Verfügung gestellt".

Die Krankenhäuser in der Ukraine werden von der Coronavirus-Pandemie überrollt. Olha Kobevko ist Fachärztin für Infektionskrankheiten. Sie beklagt den desolaten Zustand des Gesundheitssystems des Landes:

"Wir haben keine Medikamente, wir haben nichts. Schauen Sie, die Leute kaufen selbst Medikamente, weil wir nichts haben. Wir haben einfach gar nichts".

Die Stadt Czernowitz und die umliegende Region im Westen der Ukraine, sind mit über 2600 bestätigten Coronavirus-Infizierten ein Brennpunkt der Pandemie. Die Station im Krankenhaus kann 60 Patienten aufnehmen, aber etwa 100 werden dort aktuell behandelt. Die Situation ist dramatisch, immer wieder fallen Sauerstoffgeräte aus. Für dringend benötigte Reparaturen fehlt das Fachpersonal.

"Die Leute stöhnen, "ich brauche Luft". Es gibt nichts, was man tun kann, man drückt einfach weiter auf das Sauerstoffgerät, ohne sie retten zu können. Wir verlegen sie auf die Intensivstation, aber die Überlebenschancen sind dort noch geringer".

Die Ärzte und Sanitäter sind an der Belastungsgrenze. Sorge bereitet auch die Anzahl der kürzlich erkrankten Mitarbeiter ihrer Ambulanzstation. Vor einer Woche starb ein Kollege an einer durch das Virus verursachten Lungenentzündung, weitere vier sind ebenfalls erkrankt.

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