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"Contact Covid": Spezialeinheit sucht nach Corona-Kontakten

Covid-19-Ermittler in Lyon
Covid-19-Ermittler in Lyon Copyright Euronews
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Von Guillaume PetitAnja Bencze
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In Frankreich helfen Covid-19-Ermittler beim #ContactTracing. Ziel ist, eine zweite Ansteckungswelle zu verhindern. Besuch in einem Call Center in Lyon.

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Lionel Trarieux ist einer der rund 200 Covid-19-Berater der Spezialeinheit der staatlichen Krankenversicherung CPAM in Frankreich.

Die Telefonzentrale wurde eingerichtet, um den Kontakt mit Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, herzustellen und deren Umfeld darüber zu informieren, das so schnell wie möglich, innerhalb von 48 Stunden nach dem Auftreten der Symptome.

Lionel Trarieux erklärt seine Arbeit im Call Center in Lyon: "Wir stellen zunächst gemeinsam sicher, ob es Kontakt mit der infizierten Person gegeben hat und ob bei der Begegnung mit dem Patienten Null die Regeln der sozialen Distanzierung eingehalten wurden. Im Zweifelsfall stufen wir sie als potenzielle Kontaktansteckung ein und empfehlen ihnen einen schnellstmöglichen Covid-19 Test."

Die Spezialeinheit wurde nach der Lockerung der Corona-Einschränkungen in Frankreich eingerichtet, um Infektionsketten zu unterbrechen. Innerhalb der ersten zwei Wochen wurden in Lyon rund eintausend Anrufe getätigt mit durchschnittlich drei Kontaktansteckungen für jeden Covid-19-Fall.

Infektionsketten unterbrechen, so schnell wie möglich

Johanne André, Leiterin der Covid-19-Plattform in Lyon, unterstreicht: "Wir haben Experten von der Krankenversicherung, Ärzte und Krankenpfleger, das ist sehr wichtig, um die Fragen der Patienten beantworten zu können."

Eine wichtige Frage ist zum Beispiel der Datenschutz. Nach Angaben der Krankenkasse sind die Informationen nur den Mitarbeitern, Ärzten und Apotheken zugänglich und werden nach drei Monaten vernichtet. Das Ziel ist klar: eine zweite Infektionswelle zu verhindern.

Guillaume Prato ist stellvertretender Direktor der staatlichen Krankenversicherung CPAM im Departement Rhône. "Es gibt keine landesweiten Ausgangsbeschränkungen der Bevölkerung mehr. Jetzt geht es darum, so schnell wir möglich, die Menschen zu identifizieren, bei denen ein Infektionsrisiko besteht und diese zu isolieren. Wir isolieren diejenigen, die Symptome aufweisen oder Kontakt mit einer Person hatten, die positiv getestet wurde. Und das versuchen wir so schnell wie möglich."

Datenschutz weiter problematisch

Hausärzte spielen eine wichtige Rolle. Sie benachrichtigen die Spezialeinheit, wenn ein Patient Symptome entwickelt. Sie stellen das Vertrauen zum Patienten her.

"Studien belegen, wie stark das Vertrauen in die Hausärzte ist. Ganz besonders in einer Krisensituation wie dieser", bestätigt der Allgemeinmediziner Michel Till.

Dennoch bleibt der Schutz der Patientendaten ein sensibles Thema. Wie viele andere Länder in Europa hat Frankreich eine App entwickelt, mit der User im Fall einer Coronavirus-Infektionen ihre Kontakte benachrichtigen können. Das französische Parlament hat grünes Licht für die Anwendung gegeben. Diese beruht allerdings auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, ist also letztlich von eingeschränktem Nutzen.

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