Dänemark: Niedrige Infektionsrate trotz früh geöffneter Schulen

Restaurantterrasse in Kopenhagen
Restaurantterrasse in Kopenhagen Copyright LISELOTTE SABROE/AFP
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Von Anja Bencze mit dpa
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Dänemark zieht eine positive Bilanz aus seiner bisherigen Coronastrategie - und öffnet ab 15. Juni schrittweise seine Grenzen für Touristen.

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Dänemark, das als erstes Land außerhalb Asiens mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen begann, zieht eine positive Bilanz aus seiner bisherigen Strategie.

Bereits im April durften Schulen, Restaurants, Cafés und der Einzelhandel wieder öffnen, seit vergangenem Montag sind Hallenbäder, Fitnessstudios und überdachte Freizeitstätten wieder zugänglich. Sogar das Tivoli in Kopenhagen ist wieder auf. Dennoch hat sich die Verbreitung von COVID-19 nicht beschleunigt.

Das Ansteckungsniveau sei immer noch sehr niedrig, hieß es am Mittwoch in einem Bericht der dänischen Gesundheitsbehörde, die Zahl der bestätigten Neuinfektionen sei weiter zurückgegangen, die der Todesfälle ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Krise.

Die Zahl der Todesfälle schwankte in den letzten drei Wochen zwischen null und vier pro Tag, nach einem Höchststand von 22 Todesfällen am 31. März. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ist seit Anfang Juni auf weniger als 100 zurückgegangen.

Ein Grund für die niedrige Statistik im Vergleich zu anderen Ländern Europas ist die Tatsache, dass die Regierung zu einem frühen Stadium Lockdown Massnahmen ergriff und beispielsweise die Grenzen des Landes schloss.

Liselotte Sabroe/Ritzau/Scanpix
Ministerpräsidentin Mette FrederiksenLiselotte Sabroe/Ritzau/Scanpix

Anruf bei Neuinfizierten

Ab sofort sollen zudem all neu mit Covid-19 Infizierten direkt von der dänischen Gesundheitsbehörde kontaktiert werden, weil bestehende Corona-Hotline nur von jedem zehnten Infizierten genutzt wurde.

Mit der direkten Kontaktaufnahme wolle man sich einen besseren Überblick über die Ansteckungskette verschaffen, sagt Anette Lykke Petri von der Behörde für Patientensicherheit. Es gehe aber auch darum, die Betroffenen konkret dabei zu beraten, wie sie ihre Kontakte zurückverfolgen können. Denn es sei unter Umständen schwierig zu definieren, wer als enge Kontaktperson infrage komme.

Im Zuge der Öffnung dürfen sich in Dänemark von nun an wieder bis zu 50 Menschen am selben Ort versammeln. Bei Begegnungen in der ersten dänischen Fußballliga sollen nach Angaben der Regierung ab sofort bis zu 500 Zuschauer möglich sein. Nach der strikten Abschottung will das Land ab 15. Juni seine Grenzen zumindest wieder für Touristen aus Deutschland, Island und Norwegen öffnen.

Auch Einwohner Schleswig-Holsteins dürfen ab kommenden Montag ohne triftigen Grund wieder nach Dänemark einreisen.

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