Jetzt gilt's: Wer wird Polens Staatsoberhaupt?

Andrej Duda (links) und Rafał Trzaskowski (rechts)
Andrej Duda (links) und Rafał Trzaskowski (rechts) Copyright AP Photo/Czarek Sokolowski
Von euronews
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Amtsinhaber Andrej Duda und Herausforderer Rafał Trzaskowski stellen sich zur Stichwahl. Welches sind die siegentscheidenden Aspekte?

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Der Präsidentschaftswahlkampf in Polen ist auf die Zielgerade eingebogen. Am Sonntag findet die Stichwahl statt: Amtsinhaber Andrej Duda gegen den Bürgermeister von Warschau, Rafał Trzaskowski.

Krzysztof Bosak, der die erste Wahlrunde nicht überstand, sagte seinen Getreuen: „Keiner der beiden verdient unsere Unterstützung."

Ein weiterer ehemaliger Bewerber, Konrad Berkowicz, betonte, seine Partei spreche sich weder für den nationalkonservativen Duda noch für den liberalkonservativen Trzaskowski aus.

Es wird davon ausgegangen, dass insbesondere die junge Wählerschaft, die in der ersten Runde für Szymon Hołownia stimmte, am Sonntag entscheidend sein könnte. Die Gruppe umfasst rund 2,6 der 30 Millionen Abstimmungsberechtigten.

„Viele Menschen, die Hołownia unterstützen, haben in der zweiten Runde keine Vorliebe. Wahrscheinlich werden die meisten von uns das geringere Übel, Rafał Trzaskowski, wählen", sagt ein Hołownia-Anhänger von der Bürgerbewegung „Polen 2050“.

Genau das war eines der Ziele des Bürgermeisters von Warschau: Trzaskowski bemühte sich nach der ersten Wahlrunde erheblich darum, das Hołownia-Lager auf seine Seite zu ziehen.

Łukasz Stach, Politikwissenschaftler der Pädagogischen Hochschule Krakau, erläutert: „Wenn Hołownias Anhänger wählen gehen, steigen Trzaskowskis Chancen. Wenn sie zu Hause bleiben und das Bosak-Lager zur Wahl geht, dann erhöht das die Chancen des amtierenden Präsidenten.“

Duda hat sich unter anderem auf die Fahnen geschrieben, das traditionelle Familienbild zu verteidigen. Trzaskowski unterstützt auch andere Lebensentwürfe.

euronews-Korrespondent Leszek Kabłak kommentiert: „Die Umfragen sagen ein enges Rennen voraus, in dem der Sieger weniger als drei Prozentpunkte mehr aufweist als der Zweite. Wer es schafft, die noch unentschlossenen Menschen und Anhänger des anderen Lagers von sich zu überzeugen, wird polnischer Präsident."

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