Aufstand gegen weißrussischen Diktator Lukaschenko wächst

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Von Ronald Krams
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Ungeachtet der Freilassung von mehr als 2000 Demonstranten in Belarus weiten sich die Proteste gegen Gewalt und Polizeiwillkür weiter aus. Aus Unmut über Präsident Alexander Lukaschenko wird in immer mehr Staatsbetrieben gestreikt

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Ungeachtet der Freilassung von mehr als 2000 Demonstranten in Belarus weiten sich die Proteste gegen Gewalt und Polizeiwillkür weiter aus. Aus Unmut über Präsident Alexander Lukaschenko wird in immer mehr Staatsbetrieben gestreikt. Ein großer Teil der Bevölkerung hält die Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja für die eigentliche Siegerin der Wahl.

Auf einer Regierungssitzung warnte Lukaschenko davor, dass die Arbeitskampfmaßnahmen die Spannungen schüren und der Wirtschaft schaden könnten:

"Wenn wir jetzt aufhören zu arbeiten, werden wir die Produktion nie wieder in Gang bringen. Wir werden in Schwierigkeiten kommen. Die Menschen sollten verstehen: Wenn sie streiken wollen, tun Sie es. Wenn sie arbeiten wollen, dann gehen sie voran".

Lukaschenko hat sich zum sechsten Mal in Folge als Wahlsieger ausrufen lassen, mit offiziell 80,1 Prozent der Stimmen. Daran gibt es erhebliche Zweifel. Fast 7000 Demonstranten sind in den vergangenen Tagen festgenommen worden. Viele schildern Misshandlungen und unmenschliche Bedingungen in überfüllten Gefängnissen:

"Sie haben uns geschlagen. Sie haben uns so behandelt, als wären wir Terroristen. Sie schlugen uns heftig, vor allem auf die Beine, aber auch auf den ganzen Körper. Sie schlugen uns auch auf den Rücken, während wir mit Handschellen gefesselt auf dem Bauch lagen".

Die Gewalt der Polizei gegen friedliche Bürger sorgt weiter für Proteste. Viele Unterstützer sehen Swetlana Tichanowskaja, die unterlegene Präsidentschaftskandidatin, als Gewinnerin der Wahl. Die 37-Jährige ruft nach ihrer Ausreise ins EU-Nachbarland Litauen dazu auf, weiter friedlich um die Anerkennung ihres Sieges zu kämpfen.

"Die Weißrussen wollen nicht länger unter der gegenwärtigen Macht leben. Die meisten Menschen glauben nicht an Lukaschenkos Wahlerfolg. Wir haben immer gesagt, dass es notwendig ist, unsere Entscheidung nur mit legalen, gewaltlosen Mitteln zu verteidigen, aber die Behörden haben den friedlichen Protest der Bürger in ein blutiges Massaker verwandelt".

Experten gehen davon aus, dass sich Diktator Lukaschenko angesichts der Wut der Bürger wegen des mutmaßlichen Wahlbetrugs und der vielen Verletzten und bisher zwei Toten nicht an der Macht halten kann. Die Hoffnung der Menschen ruht nun auf der Opposition. Sie fordert den sofortigen Rücktritt Lukaschenkos.

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