Sehnsucht nach der alten Heimat: Reiseverbote in Zeiten von Corona

Jeden Sommer reist Céline über das Mittelmeer in die Ferien, nach Algerien. Sie ist in Frankreich geboren, ihr Vater ist Algerier. Die Verbindung in seine alte Heimat ist wichtig, ein Stück Identität für die in Frankreich lebenden Algerier.
Es bricht ihr das Herz, denn seit dem 17. März haben die algerischen Behörden die Grenzen geschlossen, wegen der Corona-Pandemie.
Ihr Schwager Zahir kam erst vor sechs Jahren aus Algerien, ihn trifft es besonders, nicht in die alte Heimat zu können.
Für Millionen im Ausland lebende Algerier wie Céline und Zahir ist die jährliche Reise nach Algerien schon Tradition. Unter allen in Frankreich geborenen Einwandererkindern Ausländern haben die Algerier mit über 12 Prozent den größten Anteil.
Sie alle wissen noch nicht, wann sie wieder Algerien dürfen, es fehlt ihnen – und lässt den Sommer unendlich lang werden.
Algerien ist nicht das einzige nordafrikanische Land mit solchen Reisebeschränkungen. Auch Marokko hat ein Einreiseverbot, das letztens bis mindestens zum 10. September verlängert wurde. In Frankreich gelten noch immer Beschränkungen für Reisende aus Algerien, für Reisende aus Marokko ist das Einreiseverbot aufgehoben worden.