Italien vor Schulbeginn - Sechs Monate Corona-Zwangspause

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Von Ronald Krams
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Italien ist eines der wenigen Länder in Europa, dass noch keine Schulen wiedereröffnet hat. Am 14. September soll der Unterricht nun wieder beginnen, aber die von der Regierung im August veröffentlichten Sicherheitsprotokolle lassen viele Fragen offen

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Italien ist eines der wenigen Länder in Europa, dass noch keine Schulen wiedereröffnet hat. Am 14. September soll der Unterricht nun wieder beginnen, aber die von der Regierung im August veröffentlichten Sicherheitsprotokolle lassen viele Fragen offen.

Die Wiederaufnahme des Unterrichts nach mehr als sechs Monaten Pause, sorgt für Verunsicherung. In diesem Klassenzimmer einer Schule in Rom, sollen künftig nur noch 20, statt 30 Kinder unterrichtet werden. Die Kasse wurde verkleinert, um die Sicherheitsabstände einzuhalten.

Dazu Cristina Costarelli, Schulleiterin der "Newton High School":

"Seit Monaten müssen ich und meine Kollegen mit diesem Mangel an Sicherheit leben. Immer wenn wir glauben, wir hätten die Lösung für ein Problem gefunden, taucht ein neues Problem auf. Darüber hinaus müssen wir mit dem Gefühl der Angst oder sogar Panik umgehen, das in machen Fällen von einigen Familien und Schülern ausgeht. Sie stellen immer wieder Fragen".

Der Vorsitzende des nationalen Schulleiterverbandes, Antonello Giannelli, räumt ein, dass sehr viel Zeit vergangen ist.

"Ich bin mir bewusst, dass es zu Verzögerungen gekommen ist. Sie sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass bestimmte Entscheidungen etwas zu spät getroffen wurden. Das geschah nicht nur aus Angst, dass Falsche zu tun, sondern auch, weil es sich um Verzögerungen handelt, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben".

Die Verunsicherung bei Eltern und Schülerin ist groß. Paola Misino hat zwei Kinder und ist Elternsprecherin. Sie hält den Kontakt zwischen der Schule und den betroffenen Eltern aller Schüler.

"Wir befürchten, dass sie nach ihrem Abschluss Schwierigkeiten beim Eintritt in den Arbeitsmarkt haben könnten. Es ist möglich, dass die Qualität ihrer Ausbildung durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt wurde".

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, wurden in Italien mehr als die Hälfte der Schulgebäude vor den 70er Jahren gebaut. Das macht Umbauten schwierig, die aufgrund der Hygienemaßnahmen gefordert sind. Noch fehlen über zwei Millionen Einzelplatz-Tische.

"Ich kann nicht sagen, wie lange es dauern wird. Die Einzelplatz-Tische werden nicht vor Oktober eintreffen. Fehlende Räumlichkeiten müssen die örtlichen Behörden organisieren. Es wird ein bisschen knapp werden, aber ich denke, wir werden es schaffen, alles rechtzeitig an Ort und Stelle zu haben".

"Die lokalen Behörden in jeder Region müssen insgesamt etwa 20.000 neue alternative Klassenzimmer bereitstellen, um diejenigen zu ersetzen, in denen die soziale Distanzierung nicht gewährleistet werden kann. Einige der Vorschläge sehen vor, Unterricht in großen Zelten oder sogar in Kirchen zu geben".

Giorgia Orlandi, Euronews

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