Ein Katastrophensommer, klagen die Weinbauern. Erst Mitte August durften Cafés und Restaurants nach dem Lockdown wieder öffnen. Das Alkoholverkaufsverbot hingegen blieb bestehen. Verkauft werden darf Wein ohnehin nur in Spezialgeschäften.
Der Nordwesten Algeriens ist bekannt für seine Weine. Krisen haben die Winzer hier schon einige überlebt, doch dieser von Corona und einer großen Dürre geprägte Sommer stellt alles in den Schatten.
In den Weinbergen müsste eigentlich reger Betrieb herrschen. Stattdessen gespenstische Stille. Nur ein paar versprengte Erntehelfer und so gut wie keine Trauben. "Es ist nicht wie sonst. Wir werden wegen der Gluthitze in diesem Sommer viel weniger ernten als üblich."
Kaum Wein - kein Absatz
Wozu auch, klagen viele Winzer. Es gibt keine Absatzmöglichkeiten. Erst Mitte August durften Cafés und Restaurants nach einem strikten Lockdown wieder öffnen. Das Alkoholverkaufsverbot hingegen blieb bestehen. Verkauft werden darf Wein ohnehin nur in Spezialgeschäften.
Ein nationaler Agrarplan sei notwendig, meint Winzer Dahmane Hamamouche. "Ein oder zwei Monate länger halten wir nicht durch. Schon jetzt ist es schwer, Löhne zu zahlen. Die Regierung muss den Vertrieb zulassen, um unsere wirtschaftliche Tätigkeit wieder zu beleben."
Der Weinanbau in diesem Gebiet reicht bis in die römische Antike zurück. Heute steht Algerien asl Weinproduzent auf dem afrikanischen Kontinent nach Südafrika an zweiter Stelle.
Die algerischen Weinproduzenten fordern staatliche Intervention, um den diesjährigen Produktionsüberschuss aufzukaufen und bei der Neuanpflanzung von Reben zu helfen.