Der Velence ist der drittgrößte See Ungarns - und er verliert Wasser, unaufhörlich. Tiere verschwinden, Touristen meiden das Gewässer. Der Klimawandel treibt die Verdunstung des Wassers voran.
Der Velence See ist ein seichter Frischwassersee im Zentrum von Ungarn. Mehr als einhundert Vogel- und Dutzende Fischarten sollen hier leben. Auch bei Erholungssuchenden ist der See traditonell bliebt. Doch all das ändert sich.
Ein See verschwindet
Denn extreme Hitze hat den Pegel des Sees deutlich absinken lassen, Mensch und Tiere haben begonnen, das Gewässer zu meiden. Der drittgrößte natürliche See Ungarns ist in Gefahr, so sehen es Experten.
"Normalerweise ist das Wasser hier 170 bis 180 Zentimeter tief. Ich habe gestern nachgesehen uns es sind nur noch 78 Zentimeter", so Péter Vas, Gründer einer Bürgerbewegung zum Schutz des Sees.
Wasserqualität mies
In den vergangenen zwei Jahren hat der See so rund die Hälfte seines Wasser verloren, der Klimawandel mit heißen Sommern hat zur Verdunstung des Wassers beigetragen.
"Dieses Sumpfland war einmal dicht mit Schilf bedeckt und bis zum vergangenen Jahr stand das Wasser hier einen Meter hoch. Der See speist sich aus zwei Reservoirs, aber das eine ist in schrecklichem Zustand und das andere wird zur Fischzucht genutzt", so der euronews-Reporter Zoltán Siposhegyi vor Ort.
Wo sind die Vögel hin?
Auch die Lehreren Gitta Papp kennt den See gut und weiß, wie sehr er sich verändert hat:
"Hier waren früher alles voller Vögel. Wenn das Schilf geschnitten war, konnte man sie vom Auto aus sehen, von der Straße. Diese Unmengen von Vögeln. Und jetzt? Wo sind die Vögel hin?"
Die Vögel, sie haben wohl längst bemerkt, das etwas mit dem See nicht stimmt. Im Juli hat das zuständige Gesundheitsamt vier Strände geschlossen, wegen mangelhafter Wasserqualität. Und so verschwinden neben den Vögeln wohl auch die Menschen vom Ufer des Sees Velence.