Nach "Bild"-Talk: Es hagelt Spott und Häme für Merz

CDU-Mitglied Friedrich Merz, Leipzig 22.11.2019
CDU-Mitglied Friedrich Merz, Leipzig 22.11.2019 Copyright AP Photo/Jens Meyer
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Friedrich Merz, der sich erneut um den CDU-Vorsitz bewirbt, hat mit einigen seiner Aussagen im jüngsten Politik-Talk für Diskussionen in den Sozialen Netzwerken gesorgt.

WERBUNG

Friedrich Merz, der 2021 Angela Merkel als CDU-Vorsitzende beerben will, hat im "Bild"-Politiktalk "Die richtigen Fragen" von sich reden gemacht. Unter dem Hashtag #Merz hagelt es nicht gerade Zuspruch für seine Äußerungen am Sonntagabend. Die Zuschauer bewegten mehrere Aussagen des 2018 am CDU-Vorsitz gescheiterten Kandidaten.

"Es gewöhnen sich zu viele daran, nicht zu arbeiten"

Für Empörung sorgte Merz' Aussage zur Kurzarbeit in Corona-Zeiten. Es gewöhnten sich zu viele daran, nicht zu arbeiten, so der Kandidat für den CDU-Parteivorsitz. Er sei ebenfalls kein Befürworter der "sehr langen Verlängerung des Kurzarbeitergeldes" bis Ende 2021, erklärte Merz. Diese User auf Twitter haben für derartige Äußerungen wenig übrig:

"Die Mehrheit der Deutschen will keinen Zuzug von Flüchtlingen"

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos war dieses eines der Themen, die in der Sendung angesprochen wurden. In diesem Zusammenhang erklärte Merz, dass die Mehrheit der Deutschen nicht mehr Zuzug von Flüchtlingen wünsche. Mit diesen Menschen sei Merz einer Meinung. Auf Twitter sehen das einige anders:

Schwuler Kanzler - Kein Problem für Merz?

Für Empörung sorgte auf Twitter auch die Aussage von Friedrich Merz zu einem potienziell schwulen Kanzler. 

Auch Gesundheitsminister Jens Spahn wurde auf die Aussage seines Parteikollegen angesprochen, er antwortete:  "Na ja, wenn die erste Assoziation bei Homosexualität Gesetzesfragen oder Pädophilie ist, dann müssen Sie eher Fragen an Friedrich Merz richten, würde ich sagen." Spahn ist selbst mit einem Mann verheiratet.

Die Twitter-Nutzer strafen Merz ab, weil er aus ihrer Sicht mit seiner Aussage einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie herstellt. Einige erinnern sich auch seine (kritische) Aussagen zum ehemaligen Berliner Oberbürgermeister Klaus Wowereit, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannt hatte.

"Von Deutschland und von Europa geht keine Eskalation aus. Diese Eskalation geht zurzeit ausschließlich von Russland aus"

In diesem Punkt hat Merz die Bundesregierung gegen Vorwürfe verteidigt, sie verschärfe mit ihrer Russland-Politik unnötig die Spannungen mit Moskau.

Merz erklärte, dass Russland offensichtlich hinter dem Giftanschlag stecke und sich auch nicht an der Aufklärung beteilige. Daher müsse man sich fragen, ob "wir alles so weiter machen können wie bisher". Auch für Russlands Präsident Wladimir Putin fand Merz harte Worte: "Dieser Mann und seine Armee bombardieren Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Altenheime. Mit eine der wesentlichen Fluchtursachen - die Probleme, die wir da jetzt in Griechenland haben - sind Probleme, die ganz wesentlich mit ausgelöst worden sind durch diese barbarischen Kriegsakte der russischen Armee, die Putin zu verantworten hat."

Empörung über Verhalten der FC Bayern-Bosse: "Dummheit oder Arroganz"

Kritik übte Merz am Verhalten der Bayern-Chefs. "Mein Gedanke, bei dem, was ich da gesehen habe: Dummheit oder Arroganz", kommentierte er. Die User auf Twitter sympathisierten diesbezüglich mit Merz.

Denn die Vereinsvertreter der Bayern, aber auch die Gäste aus Gelsenkirchen hatten ohne Mund-Nasen-Schutz auf der Ehrentribüne eng beieinander gesessen. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gab sich später kleinlaut und gelobte Besserung. Es handele sich um ein Missverständgniss bei der Auslegung der Corona-Vorgaben. Das Auftakt-Spiel der Bundesliga hatten die Bayern 8:0 gewonnen.

Weitere Quellen • Bild

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Friedrich Merz (64) positiv auf Coronavirus getestet

CDU-Vorsitz: Team Laschet-Spahn gegen Merz gegen Röttgen

Merz-Kandidatur für CDU-Vorsitz: "Ich stehe für Aufbruch"