Fehmarnbelttunnel: Umstrittenes Milliardenvorhaben

Schaubild des geplanten Tunneleingangs
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Von euronews
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Ab 2029 soll ein 18 Kilometer langer Tunnel die deutsche Insel Fehmarn mit Lolland (Dänemark) verbinden. Derzeit befasst sich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit dem Thema.

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Am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat das Verfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Fehmarnbelttunnel begonnen.

Umweltverbände und Fährunternehmen klagen gegen das Projekt, das die bisher bestehende Fährverbindung zwischen den Inseln Fehmarn auf deutscher und Lolland auf dänischer Seite ersetzen soll. Bezüglich der sogenannten Festen Fehmarnbeltquerung war 2008 ein Staatsvertrag zwischen den Nachbarländern geschlossen worden.

Tunnel soll 2029 eingeweiht werden

Zwei Eisenbahngleise und vier Autobahnspuren auf jeweils rund 18 Kilometern sind im Tunnel vorgesehen, die Kosten werden mit 7,1 Milliarden Euro veranschlagt, für die Finanzierung des von der Europäischen Union geförderten Projektes ist allein Dänemark verantwortlich. Geplant ist die Inbetriebnahme des Tunnels für das Jahr 2029. Auf Fehmarn und Lolland müssen umfassende Baumaßnahmen durchgeführt werden, um die Tunnelzufahrten zu ermöglichen.

Allerdings regt sich Widerstand, der Naturschutzbund Deutschland spricht von einem „ökologisch katastrophalen Autobahn-Tunnel" und einem „Stuttgart 21 des Nordens". So würden Pflanzen- und Tierwelt Schaden nehmen, argumentieren die Umweltschützer. In Deutschland gibt es noch keine Baugenehmigung, in Dänemark ist das Milliardenprojekt hingegen bereits angelaufen, erste Vorarbeiten sind durchgeführt worden.

Den østlige og vestlige mole til den store arbejdshavn til byggeriet af Femern Bælt-tunnelen tager form i vandet ud for...

Publiée par Femern A/S sur Mercredi 2 septembre 2020

Durch den Tunnel soll sich die Reisezeit verkürzen: Derzeit nimmt die Überquerung des Fehmarnbelts per Schiff 45 Minuten zuzüglich Wartezeit am Fährhafen in Anspruch. Züge sollen den Tunnel in sieben Minuten, PKW bei einer Fahrgeschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde in zehn Minuten durchqueren können. Die Reisezeit zwischen Hamburg und Kopenhagen wird laut Hochrechnung um mindestens zwei Stunden sinken. Des Weiteren setzen die Befürworter des Projekts auf positive Auswirkungen für den Handel sowie den Fremdenverkehr.

Einzelheiten zum Projekt:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/F/fehmarnbelt/fehmarnbelt_planungsstand.html

https://femern.com/de

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