Covid-19 in Europa: Harter Lockdown-Monat für Millionen Menschen

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Von Euronews mit dpa
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Belgien verschärft seinen Lockdown: Nach Restaurants und Cafés müssen jetzt auch nicht notwendige Geschäfte bis Mitte Dezember schließen.

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Belgien kämpft mit dem Coronavirus, und die Lage ist dramatisch. Die Fallzahlen steigen von Tag zu Tag - die 14 Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt bei über 1.700. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde vom Samstag wurden am vergangenen Dienstag insgesamt 21.448 Corona-Fälle gezählt. Für die folgenden Tage liegen noch keine onsolidierten Zahlen vor.

Einzelhandel fürchtet mehr Gewinne für Online-Shops

Innerhalb der EU gehört Belgien mit seinen gut 11 Mio. Einwohnern derzeit zu den Ländern mit den meisten registrierten Infektionen im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße. Nun verschärft das Land seinen Lockdown: Nach Restaurants und Cafés müssen jetzt auch nicht notwendige Geschäfte bis Mitte Dezember schließen. Die Ladenbesitzer sind sauer:

  • "Man ist nicht in der Lage, diese Krise zu lösen. Wir kritisieren Trump, aber wir sind nicht besser."
  • "Online-Shops machen uns allmählich kaputt. Schauen Sie sich den Aktienkurs von Amazon an der nur noch in die Höhe schnellt."

Die Menschen sollen noch weniger Kontakte haben als bisher. Zuhause darf man nur noch einen einzigen Besucher pro Woche empfangen; bei Alleinstehenden sind es zwei. Nächtliche Ausgangssperren gelten ohnehin seit längerem.

Deutschland ab Montag im Teil-Lockdown

In Deutschland gelten ab diesem Montag in allen Bundesländern verschärfte Corona-Bestimmungen. In Berlin müssen die Menschen bereits auf Märkten sowie in bestimmten Einkaufsstraßen, wie etwa auf dem Ku'damm, einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Polizei führt verstärkt Kontrollen durch.

Bar- und Café-Besitzer haben zum vorerst letzten Mal ihre Stühle rausgestellt - jetzt bleiben sie für einen Monat geschlossen.

Auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, öffentliche Schwimmbäder sowie andere Freizeiteinrichtungen ruhen im November.

"Es gibt keine Alternative"

Auch England fährt aufgrund vieler Corona-Neuinfektionen das öffentliche Leben erneut herunter. Ab Donnerstag bleiben nur noch Schulen, Universitäten und notwendige Geschäfte geöffnet. Alle anderen Orte - etwa Kultureinrichtungen, Sportzentren, nicht-lebensnotwendige Geschäfte sowie Restaurants und Pubs - müssen für einen Monat schließen. Die Engländer sollen ihre Wohnungen nur noch mit triftigem Grund verlassen.

"Die Zahlen werden wohl runtergehen", sagt eine Passantin aus Oxford. Doch die Einschränkungen am Arbeitsplatz und in Schulen müssten strenger sein, sonst sei ist die Wirkung zu gering.

Am Sonntagabend melden die Gesundheitsbehörden mehr als 23.000 Neuinfektionen für ganz Großbritannien. "Das Virus breitet sich derzeit schneller aus, als es unsere wissenschaftlichen Berater in einem Worst-Case-Szenario angenommen haben", sagte Regierungschef Boris Johnson. "Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn es gibt keine Alternative."

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