Horror in Wien: 5 Tote, 17 Verletzte an 6 Anschlagsorten

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Am späten Dienstagbend hat Österreichs Kanzler Sebastian Kurz die Angriffe in Wien verurteilt und den Einsatzkräften gedankt. Er sprach von "schweren Stunden für die Republik".

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Im Zentrum von Wien waren gegen 20 Uhr vor der Synagoge im Stadtzentrum Schüsse gefallen. Laut der ersten Angaben Wiener Polizei am späten Montagabend gab es drei Tote - eine Frau und ein Mann sowie ein mutmaßlicher Täter, der von Sicherheitskräften erschossen wurde. Zudem wurden viele Menschen verletzt, sieben von ihnen schwer, darunter ein Polizist. Wie der Bürgermeister von Wien erklärte, hatte der Angreifer in Gaststätten "wahllos auf Menschen geschossen".

Die Polizei nannte insgesamt sechs Tatorte - neben der Seitenstettengasse am Schwedenplatz in der Innenstadt, gab es Angriffe am Salzgries, am Fleischmarkt, am Graben und am Morzinplatz. Es handelt sich um Orte wie Bars und Schanigärten, an denen die Menschen sich vor der Sperrstunde um Mitternacht und den Corona-Einschränkungen bei sehr milden Temperaturen vergnügen wollten.

Am Dienstagmorgen erhöhte sich die Zahl der Opfer: ein weitere Frau und ein weiterer Mann waren verstorben. Die führte Großrazzien in mehreren Bundesländern durch.

Österreichs Bundeskänzler Sebastian Kurz rief dazu auf, gemeinsam der Opfer zu gedenken.

Der getötete Angreifer war laut Behörden ein 20 Jahre alter polizeibekannter IS-Anhänger mit österreichischem und nordmazedonischem Pass. Laut Innenminister könnte es bis zu vier weitere Angreifer gegeben haben, nach ihnen wird gefahndet.

Nach Angaben von Innenminister Karl Nehammer befand sich am frühen Morgen noch mindestens ein Täter auf der Flucht, deshalb sollten die BewohnerInnen Wiens möglichst zu Hause bleiben. Schulpflichtige Kinder seien automatisch in der Schule entschudlgt.

Innenminister Nehammer schrieb auf Twitter von einem der "schwierigsten Tage sein langem für uns in Österreich".

Am späten Montagabend verurteilte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz die Gewalttaten in Wien als "widerwärtigen Terroranschlag".

Auf Twitter schrieb der Regierungschef: "Wir erleben gerade schwere Stunden in unserer Republik. Ich möchte allen Einsatzkräften danken, die insbesondere heute für unsere Sicherheit ihr Leben riskieren. Unsere Polizei wird entschlossen gegen die Täter dieses widerwärtigen Terroranschlags vorgehen."

Aus Brüssel und anderen europäischen Städten kamen Bekundungen von Anteilnahme und Solidari¨tat. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte auf Twitter: "Wir sind stärker als Hass und Terror."

Bis zum späten Abend seien 15 Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert worden. Das sagte der Sprecher des Wiener Gesundheitsverbunds, Christoph Mierau, der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Mindestens sieben der Opfer hätten schwere Verletzungen davongetragen.

Innenminister Nehammer: "Augenscheinlicher Terroranschlag"

Laut ORF hatte Innenminister Karl Nehammer schon zuvor von einem "augenscheinlichen Terroranschlag" gesprochen.

Die BewohnerInnen der österreichischen Hauptstadt wurden am Abend vor dem Lockdown zunächst aufgefordert, öffentliche Plätze im Stadtgebiet zu meiden.

Augenzeugen haben die Szene in der Seitenstettengasse gefilmt und Videos auf Twitter veröffentlicht. Aber die Polizei bittet weiterhin darum, keine Videos oder Fotos zu veröffentlichen. Es wurde eine Internetplattform eingerichtet, auf der Bildmaterial der Polizei zur Verfügung gestellt werden kann.

Die Redaktion des "Falter" befindet sich in der Nähe der Synagoge in der Seitenstettengasse. Chefredakteur Florian Klenk berichtete auf Twitter von mehreren Schießereien.

Der Schwedenplatz wurde stundenlang weiträumig abgeriegelt.

Ein Vertreter der Kultusgemeinde hatte im Wiener KURIER erklärt, in der Synagoge sei niemand verletzt worden, das Gotteshaus sei bereits geschlossen gewesen. Oskar Deutsch, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, gab diese Erklärung auf Anfrage des KURIER ab.

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