USA: Stichtag für den Ausstieg aus dem Klimaabkommen

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Von Shona Murray
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Das Pariser Klimaabkommen wurde als Sieg der Vernunft und der Einsicht begrüßt, dass man gemeinsam etwas gegen den Klimawandel tun muss, um die Zukunft des Planeten zu sichern. Klimaaktivisten hoffen jetzt, dass Joe Biden, sollte er US-Präsident werden, dem Abkommen wieder beitritt.

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Es ist ein schwarzer Tag im Kampf gegen die globale Erwärmung: die USA sind nun offiziell aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. 2017 traf US-Präsident Donald Trump seine Entscheidung – jetzt ist sie formal wirksam.

Das Abkommen wurde als Sieg der Vernunft und der Einsicht begrüßt, dass man gemeinsam etwas gegen den Klimawandel tun muss, um die Zukunft des Planeten zu sichern. Klimaaktivisten hoffen jetzt, dass Joe Biden, sollte er US-Präsident werden, dem Abkommen wieder beitritt, bevor es zu spät ist:

Donald Trump scheint zu glauben, die Vereinigten Staaten sind allein besser dran, und hat er Recht, zumindest wenn es um weltweite Militäreinsätze geht. Aber ich denke, diplomatisches Engagement ist bei einem Thema wie dem Klimawandel von Vorteil. Ich finde es zutiefst traurig, dass sich der Präsident für Nationalismus und kurzfristige Gewinne gegen die Wissenschaft entschieden hat. Es ist eine Schande, und ich hoffe, dass wir, wenn Biden gewählt wird, nicht nur das Pariser Abkommen, sondern auch eine Vielzahl anderer internationaler und kooperativer Möglichkeiten wieder in Angriff nehmen können.
Larry Donnelly
US-Rechtsexperte, University College Galway

Die USA verantworten schon jetzt weltweit mit die höchsten Treibhausgasemissionen – und die könnten noch steigen, wenn das Abkommen praktisch ausgesetzt wird. Die Hoffnung ruhte bereits auf den demokratischen Bundesstaaten der USA, das sie verantwortungsbewusst handeln und das Pariser Klimaabkommen auch ohne den Präsidenten umsetzen.

Was auch immer in den USA auf föderaler Ebene geschieht, mehrere Schlüsselstaaten der USA haben bereits gehandelt. Der größte Bundesstaat ist Kalifornien und hat eine nationale kalifornische Politik zur Bekämpfung des Klimawandels. Wir können also weiterhin mit den amerikanischen Bundesstaaten zusammenarbeiten - oder zumindest mit einigen von ihnen, auch wenn sich die USA als Ganzes formell aus dem Pariser Abkommen zurückziehen könnten. Das gilt zumindest für die nächsten Jahre, falls Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnt.
Thomas Pellerin-Carlin
Director Climate Energy Sector, Delors Institut

Das Ergebnis der Wahl ist offen, und obwohl es sehr zu begrüßen wäre, wenn die USA dem Pariser Abkommen wieder beitreten würden, muss sich die Welt darauf vorbereiten, mit - oder eben ohne - dem Weißen Haus Maßnahmen gegen die globale Erwärmung zu ergreifen.

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