Zu wenige Betten, kein ausgebildetes Personal. Covid-Patienten der Krankenhäuser in der schwer getroffenen Region um Lyon werden mittlerweile in westfranzösische Kliniken überwiesen.
Mehr und mehr Patienten, doch immer weniger verfügbare Betten. Das ist die Entwicklung, die der Chef einer Intensivstation in Lyon seit zwei Monaten beobachtet.
In der Region sind mittlerweile 90 Prozent der Intensivbetten belegt, die meisten von Covid-19-Patienten. Die zweite Welle trifft Frankreich härter als zuvor. Um den Kollaps zu vermeiden, werden Patienten in Krankenhäuser nach Westfrankreich verlegt.
Professor Laurent Argaud vom Edouard Herriot Krankenhaus sagt,
Keine einfache Entscheidung für die Angehörigen, die dem Transfer zustimmen müssen, wenn der Patient bewusstlos ist.
Argaud fügte hinzu:
Um Patientenverlegungen zu vermeiden, sucht Krankenschwester Anne-Claire nach Betten auf anderen Stationen, die in Intensivbetten umgewandelt werden können. Keine leichte Aufgabe.
Krankenhäuser wenden sich auch an Personal aus privaten medizinischen Einrichtungen, die derzeit weniger ausgelastet sind. Viele von ihnen haben allerdings noch nie - oder fast nie - auf Intensivstationen gearbeitet.
Diese Krankenschwester arbeitete früher beim Militär. Es ist ihre zweite Schicht. Sie wurde schnell eingearbeitet. Vielleicht zu schnell.
Die Zahl der Neuinfektionen hier in der Region steigt ständig, was die Lage in den Krankenhäusern in einigen Wochen weiter verschlechtern wird. Das Gebiet Auvergne-Rhone Alpes mit seinen acht Millionen Franzosen ist mittlerweile die am schlimmsten betroffene Region im Land. Leider ist es noch zu früh, um erste Erfolge der Mitte Oktober eingeführten Maßnahmen zu sehen.