Charlie-Hebdo-Prozess: Lange Haftstrafen gefordert

Im Prozess um den Anschlag auf die französische Satirezeitung „Charlie Hebdo“ vor fast sechs Jahren hat die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft lebenslange Haftstrafen für zwei der mutmaßlichen Hintermänner der Attentäter gefordert – darunter Ali Riza P, der als “Mastermind” der Vorbereitungen für die Angriffe auf Charlie Hebdo, eine Polizistin und den Supermarkt "Hyper Cacher" bezeichnet wird. Die anderen zwölf Angeklagten sollen zwischen fünf und dreißig Jahre hinter Gitter.
Elie Korchia, Anwalt von zwei Kassiererinnen im angegriffenen Supermarkt:
"Die lebenslange Haftstrafe, die gegen Ali Riza P. beantragt wurde, haben die Zivilparteien erwartet, sie wurde im Plädoyer konkretisiert. Wir werden sehen, was das Gericht entscheidet, das Urteil wird am 16. Dezember erwartet."
Am 7. Januar 2015 waren während der wöchentlichen Redaktionskonferenz zwei maskierte Männer in die Redaktionsräume des Blattes in Paris eingedrungen und hatten mit Sturmgewehren zwölf Menschen erschossen, darunter den Herausgeber und Zeichner Stéphane Charbonnier („Charb“) und die Zeichner Jean Cabut („Cabu“) und Bernard Verlhac („Tignous“). Mindestens 20 Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer.
Die beiden Täter wurden noch während ihrer drei Tage dauernden Flucht als die Brüder Chérif und Saïd K. identifiziert.
In Verbindung mit dem Anschlag erschoss der als Kleinkrimineller und Dschihadist polizeibekannte Amedy C. eine Polizistin und verletzte einen Straßenreiniger schwer. Dann überfiel er den jüdischen Supermarkt in Paris und erschoss während einer Geiselnahme vier Menschen.
Bei der koordinierten Erstürmung der beiden Schauplätze durch die Polizei wurden alle drei Attentäter getötet.
su mit AFP
su mit dpa