Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich. RKI-Chef Lothar Wieler rief die Menschen auf, Kontakte weiter einzuschränken. Andernfalls seien "andere Maßnahmen" notwendig.
Schlechte Nachrichten von Lothar Wieler
Keine guten Nachrichten vom Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Die Corona-Lage in Deutschland habe sich verschlechtert, sagte er in Berlin. Mehr Infektionen, mehr schwere Verläufe, mehr Tote, und ein neuer Rekord: zuletzt wurden 23.679 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, so viele wie noch nie in 24 Stunden.
Die Lage sei fragil, so Wieler. "Das Infektionsgeschehen kann schnell wieder kippen. Die Fallzahlen können rasch wieder exponentiell ansteigen, dafür reichen wenige zusätzliche Fälle aus, und das müssen wir verhindern."
Deshalb gelte es, die Hygiene-Regeln einzuhalten, Kontakte auf das "zwingend Notwendige" zu beschränken. Bisher seien Kontakte um 40 Prozent zurückgegangen, notwendig seien aber 60 Prozent - oder schärfere Maßnahmen.
Wieler: "Wenn die Menschen nicht von alleine die 60-Prozent-Reduktion schaffen, dann muss man sich sicher andere Maßnahmen überlegen." Sprich: Harter Lockdown.
Verschärfungen in Berlin und Bayern
Derweil kündigte Berlins Regierender Bürgermeister Müller weitere Verschärfungen für die Hauptstadt an: Geschäfte sollen schließen, die Schulferien verlängert werden. In Bayern gilt seit Mittwoch der Katastrophenfall.
Laut dem RKI gelingt es manchen Regionen besser als anderen, Infektionen zu verhindern. Besonders besorgniserregend sei die Lage aktuell in Thüringen und Sachsen. Die 7-Tages-Inzidenz für ganz Deutschland lag zuletzt bei 149,7. Am schwersten betroffen ist laut RKI der Landkreis Regen im Osten Bayerns mit einer 7-Tages-Inzidenz von 589,1. Danach folgt Bautzen mit einem Wert von 530,4.