Vor zehn Jahren zündete sich ein Obstverkäufer in Tunesian an.
Es war eine Verzweiflungstat, die eine Revolution auslöste.
Am 17. Dezember 2010 hatte sich Mohamed Bouazizi - ein 26-jähriger Obstverkäufer - vor einem Regierungsgebäude in der Stadt Sidi Bouzid angezündet.
Hunderttausende begannen, seinem Ruf nach Veränderung zu folgen
Tunesier protestierten gegen Arbeitslosigkeit, Armut und allgemeine Hoffnungslosigkeit - und gegen den Mann, den sie für ihr Leid verantwortlich machten:
"Wir wollen, dass Ben Ali geht", sagt ein Demonstrant.
Weniger als einen Monat nach Beginn der Demonstrationen tat er genau das: Zine El Abidine Ben Ali suchte Zuflucht in Saudi-Arabien.
Das Fieber sprang auch auf andere Länder in der Region über. Die Menschen gingen auf die Straße und drückten ihre Unzufriedenheit aus - im sogenannten „arabischen Frühling“
Regime fielen, doch die Hoffnung war nicht von Dauer.
In Tunesien wurden demokratische Reformen durchgeführt - hier ist der Aufstand nicht zu einem endlosen Krieg geworden, wie etwa in Syrien, Libyen, im Jemen.
Beobachter sagen, Tunesien sei die einzige Erfolgsgeschichte des Arabischen Frühlings
Aber war es das?
Zehn Jahre später werden die meisten, die für Veränderungen gekämpft haben, sagen, dass das Land bei weitem nicht zu der wohlhabenden und gerechten Nation geworden ist, auf die sie gehofft haben.
Wafa Abassi wohnt in Sidi Bouzid. Sie sagt: "Die an der Macht sind jetzt andere, das System ist dasselbe."
Achref Ajmi ist in Sidi Bouzid arbeitslos: "Das Motto ist noch geblieben: Arbeit, Freiheit, Würde. Aber das haben wir nicht bekommen. Eventuell ein bisschen mehr Freiheit. Mehr Pressefreiheit zum Beispiel. Aber was nützt mir das, wenn ich keine Arbeit habe."
Mohamed Bouazizi starb am 4. Januar 2011 und sein Name bleibt ein Symbol für die Bestrebungen einer jungen Nation auf der Suche nach sozialer Gerechtigkeit und nach einer anderen Zukunft.