Echt jetzt? "Acute art" ist wirklich Kunst - aber virtuell

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Von Frank Weinert
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Ein Junge sitzt am Ufer der Themse. Plötzlich schwirren Schildkröten um seinen Kopf. Wie geht das? Können wir das sehen? Wie?

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London, das Ufer der Themse - mal echt jetzt - eine Frau spaziert auf der Southbank umher. Kurze Begegnung mit einem Jungen. Plötzlich schweben Schildkröten um seinen Kopf.

Real ist hier nichts - auch der Junge nicht. Ihn gibt es nur auf dem Handybildschirm von Isabel Herig: erweiterte Realität (Augmented Reality, AR). Isabel ist Marketing- und Kommunikationsdirektorin von "Acute Art", einer AR-Kunstplattform. Die Ausstellung "Unreal City" ist ihr virtuelles "baby". Die "Besucher" laufen mit Smartphone oder Tablet an der Themse entlang, scannen QR-Codes - und schon erwachen bunte, digitale Skulpturen zum Leben. Dann schwebt einfach mal ein Eisberg über der Themse.

Kunst outdoor - die Museen sind in UK allesamt dicht in Corona-Zeiten. Das kann durchaus eine neue Chance sein, glaubt Daniel Birnbaum, Kurator von "Unreal City" und künstlerischer Leiter von "Acute Art": "Jeder fragt sich, ob wir so viel reisen sollten und ob wir teure Kunstwerke in großen Kisten über den Globus verschiffen sollten. Ein progressives, umweltbewusstes Publikum denkt vielleicht nicht, dass es ideal ist, für ein Wochenende auf einen anderen Kontinent zu fliegen, um sich Kunst anzuschauen und dann wieder nach Hause zu fliegen."

"Acute Art" - das ist akute Kunst - eine Art "Notfallhilfe" für die Kultur. Und die erreicht schon jetzt Tausende von Menschen - echt jetzt!

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