"Håll avstånd!" Schweden darf härter durchgreifen

Hiweisschild in der U-Bahn
Hiweisschild in der U-Bahn Copyright JONATHAN NACKSTRAND/AFP or licensors
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Von Euronews mit dpa / afp
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Schwedischer Sonderweg beendet: Nach der Verabschiedung eines neuen Pandemiegesetzes ergreift die Regierung schärfere Einschränkungen.

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Damit ist der schwedische Sonderweg offiziell beendet: Das Parlament in Stockholm verabschiedete am Freitagmorgen ein Pandemiegesetz, das der Regierung die Möglichkeit weitreichendere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ermöglicht.

Bislang basierte die schwedische Corona-Politik lediglich auf Empfehlungen, für verbindliche Maßnahmen oder Verbote war das neue Pandemiegesetz nötig, das ab diesem Sonntag in Kraft tritt.

Gesundheits- und Sozialministerin Lena Hallengren sagte, Schweden sei wie ein Großteil Europas mit einer anhaltenden großflächigen Ausbreitung der Infektion und einem überlasteten Gesundheitssystem konfrontiert, auch wenn der Impfstart Hoffnung mache. Covid-19 werde noch längere Zeit da sein, deswegen brauche es gezielte Maßnahmen über einen längeren Zeitraum hinaus."

Erst am Mittwoch war der Leiter der schwedischen Katastrophenschutzbehörde MSB wegen einer Urlaubsreise auf die Kanaren zurückgetreten, weil er sich offensichtlich nicht an die von seiner Behörde gemachten Empfehlungen, über die Feiertage auf Reisen zu verzichten gehalten hatte.

Der Skandal schwelte bereits seit dem 30. Dezember, nachdem die Boulevardzeitung "Expressen" ein Foto von Dan Eliasson am Flughafen von Las Palmas veröffentlicht hatte.

Posted by Euronews Deutsch on Thursday, January 7, 2021

Zehn-Quadratmeter-Regel

Konkret bedeutet das für die Schweden: verbindliche Regeln für Sportanlagen, Fitnesszentren, Geschäfte und Einkaufspassagen, die Ministerpräsident Stefan Löfven sogleich am Freitagnachmittag bekannt gab.

Fortan gilt eine maximale gleichzeitige Besucherzahl sowie eine Zehn-Quadratmeter- Platz-Regel. Dadurch soll zu großes Gedränge vermieden werden. Die Teilnehmergrenze für öffentliche Zusammenkünfte bleibt bei acht Personen. Ab Sonntag gelte dies jedoch auch für private Veranstaltungen.

Bei Verstößen drohe ein Bußgeld. Weitere Maßnahmen - unter Umständen auch Ladenschließungen, sollen folgen.

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